Oberbürgermeister Hanno Benz händigt Hessischen Verdienstorden an Liane Palesch aus

(DK)
© Wissenschaftsstadt Darmstadt

Oberbürgermeister Hanno Benz hat Liane Palesch im Namen von Ministerpräsident Boris Rhein am heutigen Freitag, 1. Dezember, im Künstlerhaus Ziegelhütte den Hessischen Verdienstorden ausgehändigt. Palesch erhält die Auszeichnung für ihr jahrzehntelanges Engagement für Kunst, Kultur und Völkerverständigung in Darmstadt. So wirkte sie unter anderem im Presseamt der Stadt Darmstadt, wo sie auch das Heinerfestprogramm und das „Lebendige Darmstadt“ redaktionell betreute, hatte viele Jahre die Geschäftsführung der Darmstädter Sezession inne oder übernahm die Schriftführung für die Hessische Spielgemeinschaft und das Management für das im Aufbau begriffene Künstlerhaus Ziegelhütte. 

„Liane Palesch hat das kulturelle Leben in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, sogar noch bis 2022 auf herausragende Weise geprägt und bereichert“, erklärt dazu OB Benz. „Ihre Verdienste rund um Kunst, Kultur und Völkerverständigung waren und sind ein absoluter Gewinn für unsere Stadt, ohne die es heute etablierte liebgewonnene Traditionen wie den ‚Bekennenden Heiner‘ wohl nie gegeben hätte. Ich freue mich daher außerordentlich, Frau Palesch heute den Hessischen Verdienstorden aushändigen zu dürfen und wünsche ihr noch viele weitere Jahre Freude am kulturellen Leben in ihrer und unserer Stadt.“

Liane Palesch wurde 1935 in Ludwigshafen geboren und siedelte in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges in den Odenwald über. Über die Handelsschule Häuser wurde sie an einen Darmstädter Verlag als Urlaubsvertretung vermittelt und danach als Verlagslehrling eingestellt. Sie begleitete die Darmstädter Gespräche und arbeitete an deren Umsetzung mit. Die Darmstädter Gespräche war eine Reihe von Symposien, die in unregelmäßigem Rhythmus zwischen 1950 und 1975 in Darmstadt stattfanden und deren Themen damals wichtige, vielbeachtete Standortbestimmungen und Wege zur Neuorientierung mit internationaler Ausrichtung und ebensolcher personeller Besetzung waren.

Für zwei Jahre arbeitete sie anschließend in der Schweiz, bevor sie im Dezember 1961 zum Presseamt der Stadt Darmstadt kam, in einer politisch und kulturell sehr lebendigen Zeit. Je mehr sich die Arbeiten für das Presseamt veränderten und erweiterten, auch durch Übernahme des Verkehrsamtes und des Kulturreferats, desto umfassender wurden Liane Paleschs Aufgaben. Das Heinerfestprogramm und auch die Redaktion des „Lebendigen Darmstadt“, des damaligen Veranstaltungskalenders der Stadt, gehörten dazu. 

Durch die Mitarbeit im Kulturreferat wurde sie Anfang der 70er Jahre auch mit der Darmstädter Sezession vertraut und durch Pit Ludwig, den damaligen Sezessionspräsidenten, mit der Geschäftsführung betraut. 21 Jahre lang übte sie diese Tätigkeit ehrenamtlich aus. 1978 wechselte sie zur Südhessischen Gas und Wasser AG ins Vorstandsbüro von Otto Schmitt. 1981, beim Ausscheiden von Otto Schmitt aus dem Dienst, wurde mit Unterstützung von Darmstädter Unternehmen ein Büro für all die kulturellen Institutionen eingerichtet. Inzwischen hatte Liane Palesch noch die Schriftführung für die Hessische Spielgemeinschaft übernommen und das Management für das im Aufbau begriffene Künstlerhaus Ziegelhütte. 

Nach auf den Tag genau 50 Arbeitsjahren reich an vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben ging sie in den Ruhestand. Einige der Vorstandsarbeiten gingen noch weiter, so beim Heinerfest und beim Künstlerhaus Ziegelhütte. 1983 wurde für die Rettung dieses Hauses ein Verein gegründet, dessen Geschäftsleitung sie bis Januar 2022 innehatte. Weiterhin ist der Heimatverein Darmstädter Heiner e. V. seit mehr als 50 Jahren Herzstück ihres Engagements. 

Für den Heinerfestausschuss hat die 88-Jährige die Initiative zum Titel „Bekennender Heiner“ gegeben, mit dem Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich besondere Verdienste um diese Stadt erworben haben. Sie selbst wurde 2015 als 10. Bekennender Heiner geehrt. Für ihre Verdienste rund um die Kultur und Völkerverständigung unserer Stadt erhielt sie bereits im Jahr 1994 die Ehrenurkunde für verdiente Bürger, 1995 die städtische Freundschaftsplakette und 2010 die Bronzene Verdienstplakette der Stadt Darmstadt.