„Neues Wohnen in der Stadt“

(ho)

Georg-Moller-Preis 2006 verliehen

Zur Erinnerung an die Person und das Wirken des Stadtplaners Georg Moller wurde am Montagabend (4.) in Darmstadt der Georg-Moller-Preis 2006 verliehen. Frauke Wassum (26), Architektur-Studentin an der Technischen Universität Darmstadt, erhielt den mit 2000 Euro dotierten Moller-Preis, für die Architektur-Studenten Andreas Gottschling (28) und Thorsten Kraft (27) gab es lobende Erwähnungen und ein Preisgeld von je 300 Euro.

Die Jury, der Vertreter der Darmstädter Bauverein AG, der TU Darmstadt und der Wissenschaftsstadt Darmstadt angehören, hatte in diesem Jahr die Preisaufgabe „Neues Wohnen in der Stadt“ gestellt.
Moller-Preisträgerin Frauke Wassum entwickelte hierbei für den von ihr vorgeschlagenen Ort an der Lauteschlägerstraße ein Wohnkonzept, das Individualität und Gemeinschaft vereint. „Städtebaulich als markante L-Form angelegt, besticht ihre Arbeit in der Sorgfalt und Komplexität der einzelnen Wohntypen und deren räumlicher Qualität“, heißt es unter anderem in der Entscheidung der Jury.

Andreas Gottschling biete mit seinem Vorschlag für die Bebauung an der Nieder-Ramstädter-Straße/Ecke Riedlinger Straße eine sowohl städtebaulich als auch typologisch reizvolle Lösung an, würdigen die Juroren die Arbeit Gottschlings. Mit dem mehrteiligen Grundstück zwischen Julius-Reiber, Siebold- und Bismarckstraße hat sich Thorsten Kraft befasst. Er habe für das heterogene Umfeld zwischen städtischen Großformen und kleinteiligen Villen einen städtebaulich interessanten Vorschlag eingereicht, so die Jury in ihrer lobenden Erwähnung.

Darmstadts Baudezernent, Stadtrat Dieter Wenzel, lobte die Arbeit der drei TU-Studenten als „beeindruckendes Beispiel für junge Kreativität in der Architektur“. Die Arbeiten Wassums, Gottschlings und Krafts untermauerten den guten Ruf des Fachbereichs Architektur an der TU Darmstadt.

Georg Moller (1784-1852) wurde 1810 zum Hofbaudirektor in Darmstadt berufen. Seine bekannteste architektonische und stadtplanerische Leistung ist die Schaffung einer neuen Vorstadt im Westen und Südwesten Darmstadts, die heute noch so genannte "Mollerstadt". Zu seinen bekannten Bauwerken zählen die Ludwigskirche (Runde Kirche), der erste katholische Sakralbau in Darmstadt (1822-1827), das Großherzogliche Hoftheater (1819), heute Haus der Geschichte, die Freimaurerloge in der Sandstraße (1816, Mollerhaus), das Ludwigsmonument auf dem Luisenplatz in Darmstadt und Schloss Johannisberg im Rheingau. Moller gilt neben seinem Lehrer Weinbrenner als einer der bedeutendsten Architekten des Klassizismus.