Klimaschutz und Klimaanpassung

(stip)

Wissenschaftsstadt Darmstadt ruft wegen anhaltender Trockenheit zum schonenden Umgang mit Trinkwasser und zur Bewässerung von Bäumen auf

Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt - Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung

Angesichts der anhaltenden Trockenheit ruft die Wissenschaftsstadt Darmstadt die Bevölkerung zu einem sparsamen Wasserverbrauch im Haushalt und bei der Rasenbewässerung auf. Die Bewässerung von Bäumen trägt dazu bei, die Schattenwirkung der Bäume zu erhalten. Nennenswerte Niederschläge sind laut aktuellen Wettermodellen in den kommenden zwei Wochen nicht zu erwarten, zudem verheißt die Langfristprognose des Deutschen Wetterdienstes bereits jetzt einen für mitteleuropäische Verhältnisse vielerorts deutlich zu warmen und trockenen Sommer.

„Aufgrund der aktuellen Situation rufen wir Bürgerschaft und Unternehmen dringend zum schonenden Umgang mit Trinkwasser auf. Um Bäume in Gärten zu erhalten, sollten diese ein bis zweimal pro Woche, am besten in den frühen Morgenstunden mit etwa 100 Litern bewässert werden. Älteren Bäumen helfen auch höhere Wassergaben. Besonders wichtig ist die Bewässerung aber für frisch gepflanzte Jungbäume, da ihre Wurzeln noch nicht tief genug reichen. Am besten ist die Nutzung von gespeichertem Regenwasser. Zisternen und Regentonnen können hier eine große Hilfe sein. Das Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung unterstützt bei der Anschaffung. Hier lohnt sich ein Blick in das Förderprogramm“, so Klima- und Umweltschutzdezernent Michael Kolmer.

Auch in diesem Frühjahr fiel außergewöhnlich wenig Niederschlag, so dass laut dem Dürre-Monitor des Helmholtz-Institutes schon jetzt eine ausgeprägte Dürresituation in weiten Teilen Deutschlands vorherrscht. In Darmstadt ist die obere Bodenschicht laut Dürre-Monitor ausgetrocknet, der Gesamtboden bis in zwei Meter Tiefe ist ungewöhnlich trocken. Pflanzenverfügbares Wasser ist daher kaum noch vorhanden, so dass in Darmstadt eine ausgeprägte Trockenstresssituation vorliegt – der sogenannte Welkepunkt von Pflanzen ist bereits vielerorts erreicht. Die durch das Grünflächenamt eingebauten Feuchtesensoren schlagen für die Stadtbäume Alarm, weshalb diese schon intensiv bewässert werden. Ebenso sinken derzeit die Wasserstände der Fließgewässer in der Stadt. Auch wenn der relevante „Pegel Eberstadt“ der Modau noch keine längerfristige Unterschreitung des mittleren Niedrigwasserdurchflusses zeigt, so ist hier doch ebenfalls Aufmerksamkeit geboten.

Fallen nicht zeitnah ergiebige Niederschläge und stellt sich die Wettersituation nicht um, sind diesen Sommer Schäden an Grünflächen, Stadtbäumen und Stadtwald wie 2018 und 2019 möglich. Besonders der März und der April fielen in Darmstadt sehr niederschlagsarm aus. Üblicherweise fallen in diesen beiden Monaten zusammengenommen über 90 Liter Regen pro Quadratmeter. In diesem Jahr waren es nur etwas über 40 Liter pro Quadratmeter. Auch der Mai verläuft bisher außergewöhnlich trocken, sonnig und windreich.

Im Haushalt lässt sich Wasser einsparen: Kurz duschen statt baden, einen Wassersparduschkopf verwenden, den Wasserhahn beim Zähneputzen schließen, Spülmaschine im Eco-Modus statt von Hand abspülen, nicht verunreinigtes Wasser in der Küche oder im Bad auffangen und beispielsweise zum Gießen des Gartens oder von Balkonpflanzen wiederverwenden, Wasserspartaste bei der Toilette nachrüsten.

Im Garten empfiehlt es sich für Stauden-, Kräuterbeete und Nutzgärten eine Tröpfchenbewässerung zu installieren und Beete wie Hecken beispielsweise mit Grünschnitt zu mulchen, damit weniger Wasser verdunstet. Rasenflächen können sich nach Trockenphasen von selbst erholen. Im Gegensatz dazu haben Dürreschäden, die an Stadtbäumen und insbesondere im Stadtwald entstehen, langfristige Folgen und können nicht auf die Schnelle restauriert werden. Ein kurzer Rasenschnitt führt zu schnellerer Austrocknung, daher sollten Rasen und Wiesen nicht zu oft und nicht kürzer als ungefähr zehn Zentimeter geschnitten werden – oder man verzichtet für eine Zeit ganz auf das Mähen bzw. mäht nur Teilflächen und Pfade. So kann man mit wenig Mühe etwas erreichen und stärkt zugleich die Biodiversität im heimischen Garten. Die Aktion „Mähfreier Mai“ ruft Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen unabhängig von der aktuellen Wettersituation dazu auf, den Rasen im Mai stehen zu lassen, um Wildblumen und Insekten im Garten Platz zu geben.

„Verwenden Sie Wasser bitte wohlüberlegt. Unterstützen wir die Natur in unserer Stadt, so profitieren auch wir Menschen. Bäume spenden weiterhin Schatten und Wildtieren wie Igeln und Eichhörnchen, Insekten und Vögeln wird durch die Dürre geholfen, indem wir in Gärten und auf Balkonen Wasser in Wasserschalen bereithalten“, so Kolmer.

Weiterführende Informationen gibt das Amt für Klimaschutz und Klimaanpassung (E-Mail: klimaschutz@darmstadt.de; Telefon: 06151-13-4900).