Wissenschaftsstadt Darmstadt schließt Sanierung des Herrngartentors ab

(DK)

Grünflächendezernentin Akdeniz: „Stärkung der Bedeutung des Eingangs zum größten und bekanntesten Darmstädter Park an dieser Stelle“

Grünflächendezernentin Barbara Akdeniz (2.v.r.), Referent Dr. Patrick Voos (r.), Ingrid Pilz (2.v.l.) und Sascha Lautenschläger (l.) vom Grünflächenamt. © Wissenschaftsstadt Darmstadt / Daniel Klose

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat kürzlich die Sanierung des Herrngarten-Westtors an der Frankfurter Straße auf der Höhe der Alicenstraße abgeschlossen. Am heutigen Donnerstag (16.) stellte Grünflächendezernentin Barbara Akdeniz das Ergebnis der Öffentlichkeit vor.

Die Sanierung kostete rund 42.500 Euro. Die Ausbildungskolonne des Grünflächenamtes wird in Kürze noch das Natursteinpflaster im Torbereich an die neue Sandsteinschwelle anpassen.

„Die nun abgeschlossene Sanierung stärkt die Bedeutung des Tores an dieser wichtigen Stelle“, erläutert dazu Grünflächendezernentin Barbara Akdeniz. „Ich freue mich, dass sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann. Das Metalltor war in die Jahre gekommen. Abgeplatzte Beschichtungen und Rost haben dem Stahl zugesetzt. Vor allem waren die Sandsteinpfeiler des Doppelflügels nicht mehr stabil.“

Eine Sanierung vor 10 Jahren hat einen der Pfeiler wieder ertüchtigt. Damals wurde der gerissene Pfeiler nahezu komplett erneuert. „Die jetzt abgeschlossene Sanierung legte den Fokus auf die Reparatur des ebenfalls gerissenen zweiten Pfeilers sowie die Aufarbeitung der Metallteile. Nach den Vorgaben der Denkmalpflege sollte beim Pfeiler möglichst viel vom ursprünglichen Material und den Bearbeitungsspuren erhalten bleiben“, so Akdeniz weiter.

Nach statischen Berechnungen und Empfehlungen eines erfahrenen Steinmetzes wurde der fast durchgehend gespaltene Pfeiler schlicht geklebt. Dazu wurden in den Sandstein zahlreiche Edelstahlklammern eingebracht. Nach dieser Armierung zur Stabilität wurde in den Riss ein Kunstharzkleber eingepresst, anschließend die Bohrlöcher verschlossen und dem Farbton des Sandsteines angepasst. Für die weitere Stabilität der beiden inneren Pfeiler sorgen zwei Schrägstreben, die auf der Parkseite sichtbar sind. Die Streben sind verankert im Sandsteinpfeiler und in großen Betonfundamenten im Boden und nehmen die Lasten der offenen Torflügel aber auch die Windlasten der gesamten Toranlage auf. Kleinere Nebenarbeiten des Steinmetzbetriebes waren das Setzen einer neuen Schwelle, Grundreinigung und Beseitigen von Graffiti, Fugenertüchtigung sowie Ausbesserung von kleineren Abplatzungen im Sandstein.

„Bei der Metallrekonstruktion ging es im Wesentlichen darum, Spuren der Nutzung und früheren unfachmännisch ausgeführten Reparaturen zu beseitigen“, so Akdeniz. „Das Tor wurde gereinigt und Roststellen beseitigt. Bei der Gelegenheit wurde auch die Funktion der Klinken und Schlosskästen wieder hergestellt. Auffällig ist bei den Torflügeln die neue dunkelgrüne Beschichtung. Dieser ursprüngliche Farbton entspricht den Vorgaben der Denkmalpflege.“

Das Portal besteht aus einem großen doppelflügeligen Tor, das  beidseitig durch je einen kleineren Flügel flankiert wird. Getragen wird die Metallkonstruktion von mächtigen Pfeilern aus rotem Mainsandstein.

Bei dem Projekt des Grünflächenamtes waren bei Planung und Umsetzung auch die Untere und Obere Denkmalbehörde, ein Statiker, ein Steinmetzbetrieb, ein Metallrestaurierungsbetrieb und zwei Landschaftsbaubetriebe (Fundament bzw. Beipflasterungen) beteiligt.

Das Tor steht symbolisch für die Offenheit und die Zugänglichkeit des Parks für alle Darmstädterinnen und Darmstädter. „Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, nochmals an alle Nutzenden des Herrngartens mit den Grünflächen und Bepflanzungen sorgsam und pfleglich umzugehen. Aktuell ist eine hohe Nutzung zu verzeichnen, die überwiegend im Einklang mit der Natur erfolgt. Leider gibt es aber auch immer wieder hohe liegengebliebene Müllaufkommen zu verzeichnen, Schäden an Bäumen und Pflanzen, das ist nicht hinnehmbar“, so Akdeniz.
„Der Herrngarten ist ein historischer Ort der Begegnung, des Spielens, des Abenteuers, der Biodiversität, der Erholung und ein wichtiger Ausgleichsraum für das Stadtklima. Wir müssen ihn gemeinsam schützen.“