Der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch (12.) der Planung für eine doppelstöckige 2 mal 3-Felder-Halle beschlossen. Es handelt sich um einen modernen, funktionalen Ersatzneubau der Bürgerpark- und der Rollsporthalle am Standort der bestehenden Rollsporthalle.
Oberbürgermeister und Sportdezernent Hanno Benz erklärt dazu: „Unser Ziel ist es, dieses Projekt mit der größtmöglichen Wirtschaftlichkeit zu realisieren und gleichzeitig die Qualität und Funktionalität der Sporthalle zu gewährleisten. Durch den Neubau der Rollsporthalle gelingt es, den Schul- und Vereinssport in Darmstadt langfristig zu sichern. Durch die doppelte Nutzungsebene wird eine maximale Flächeneffizienz erreicht, ohne dass Einschränkungen für den Sportbetrieb entstehen“, so Benz.
Die Planung sieht nun für das Erdgeschoss eine normgerechte 3-Feldhalle (45 Meter x 22 Meter) mit integrierten, überhöhten Bahnen für den Rollsport sowie eine zusätzliche Fläche für den BMX-Sport und für das Obergeschoss eine stützenfreie 3-Feldhalle (45 Meter x 22 Meter) vor, die alle Anforderungen für den Schul- und Vereinssport erfüllt.
Ein durch die DSE in Auftrag gegebenes Statik-Gutachten bestätigt, dass die geplante Tragwerkskonstruktion wirtschaftlich realisierbar ist. „Darüber hinaus fördert der Neubau durch seine multifunktionale Nutzbarkeit den Breiten- und Leistungssport gleichermaßen, steigert die Attraktivität des Sportstandorts Darmstadt für Wettkämpfe und Turniere und bietet eine langfristige Investition in die sportliche Zukunft der Wissenschaftsstadt Darmstadt“, so Benz.
Die Planung macht eine sehr flexible Nutzung der Halle möglich: Sie kann für verschiedene Sportarten und Aktivitäten genutzt werden, was ein breites Angebot für die Stadtgesellschaft schafft, unterschiedliche Interessen anspricht und damit auch die Wirtschaftlichkeit erhöht.
„Für den Neubau am Standort der Rollsporthalle konnten zudem Fördermittel des Bundes in Höhe von sechs Millionen Euro, die ursprünglich für den Bau der Bürgerparkhalle vorgesehen waren, umgewidmet und damit nachhaltig gesichert werden. Die nun vorliegende Variante ist auch die wirtschaftlichste Variante. Gegenüber ersten Planungen im Herbst 2024 konnten die Kosten um rund 10 Millionen Euro gesenkt werden“, erläutert Oberbürgermeister Benz.
Durch die flexible Raumgestaltung können die Hallenräume auch für gesellschaftliche Veranstaltungen oder Wettbewerbe genutzt werden, was sich positiv auf die Gemeinschaftsbindung auswirkt und die Attraktivität der Sportstätte erhöht. Zudem ist es möglich, die Sportstätte flexibel an die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer anzupassen. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und Technologien werden außerdem die Umwelt geschont und der Betriebskostenaufwand reduziert. Die Planung berücksichtigt schließlich die geografische Lage und Erreichbarkeit der Sporthalle vor allem durch die Schulen in der Umgebung, wodurch monetäre und stadtplanerische Synergien genutzt werden können.
Die nun beschlossene Planung orientiert sich auch an der Analyse des Bedarfs an Hallenkapazitäten in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, die dezidiert nachweist, dass die neu geschaffenen Räume tatsächlich benötigt und genutzt werden und durch den Neubau die lokale Sportentwicklung nachhaltig unterstützt wird. Die maßgebliche Grundlage dieser Bedarfsanalyse bildet der Darmstädter Sportbericht. Ergänzend dazu wurde seitens des Sportamtes die aktuelle Auslastung der städtischen Schul- und Großsporthallen ermittelt. Geprüft wurde dabei, wie viele der verfügbaren Stunden werktags in der Zeit zwischen 8 Uhr und 22 Uhr in Anspruch genommen wurden. Die insgesamt sehr hohe Auslastung der städtischen Sporthallen verdeutlicht dabei eine intensive Nutzung und hohe Effizienz in der Auslastung der vorhandenen Ressourcen. Freie Kapazitäten sind grundsätzlich nur noch in Randzeiten verfügbar, wie etwa am frühen Nachmittag oder in den späten Abendstunden.
„Der Ersatzneubau sichert damit langfristig auch den Bedarf an Schulsport im Bürgerpark, wo die Dichte an Schulen in Darmstadt am höchsten ist. Die Schulentwicklungspläne zeigen, dass insbesondere im Grundschulbereich mit einem Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen ist und die vorhandenen Grundschulen den steigenden Bedarf an Schulplätzen nicht auffangen können. Zudem gilt es, neben der Einführung der dritten Sportstunde an Grundschulen auch den geplanten Ausbau von Ganztagsangeboten wie dem Pakt für den Nachmittag oder weitergehenden schulpädagogischen Modellen abzusichern“, erklärt OB Hanno Benz.
Die Planung sichert weiterhin die Zukunft des Rollsportes in Darmstadt und bietet diesem optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen. Die Vorgaben der deutschen Sport- und Wettkampfordnung für Rollkunstlauf wurden eingehalten. Die Bedarfe des Hessischen Rollsportverbandes wurden bei der Planung berücksichtigt. Dazu zählen insbesondere Lagerräume, Tribüne, Kraftraum und ein Mehrzweckbereich. Berücksichtigung fanden auch die Bedarfe der BMX-Abteilung des VC Darmstadt, der auf dem Bikepark im Bürgerpark trainiert und Hallenbedarf angemeldet hat. Seit Öffnung des Bikeparks hat sich eine leistungsorientierte Trainingsgruppe entwickelt und Darmstadt hat sich als ein BMX-Stützpunkt etabliert. Dabei können perspektivisch auch die Bedarfe für das Skateboard-Training Berücksichtigung finden. Im Jahr 2020 war die Sportart Skateboard erstmals olympisch und soll künftig im Hessischen Rollsport Verband als neue Abteilung aufgenommen werden.
Neben den Bedarfen für den Rollsport werden durch eine zusätzliche 3-Felder-Halle insbesondere Ballsportarten wie Basketball, Volleyball, Handball oder Badminton von den standardisierten Spielfeldgrößen profitieren. Diese Sportarten haben in den letzten Jahren deutlich an Mitgliedern hinzugewonnen. Die Rollsporthalle fördert letztlich den Breiten- und Leistungssport, bietet Flexibilität für eine Vielzahl an Sportarten und gewährleistet eine effiziente Nutzung durch ihre multifunktionale Einsatzmöglichkeit.
Bei der Ermittlung des Bedarfs für den Schul- und Vereinssport war auch das Bevölkerungswachstum in Darmstadt zu berücksichtigen. „Dies bedeutet, dass wir als Stadt in der Pflicht sind, die Sportinfrastruktur weiter zu entwickeln. Die Bevölkerungsprognose 2035 der Wissenschaftsstadt Darmstadt weist in ihrem Bericht aus, dass Darmstadt besonders in den Jahren 2010 bis 2019 stark gewachsen ist. Am 31. Dezember 2022 waren 164.579 Einwohner mit Hauptwohnsitz in Darmstadt gemeldet. Gemäß der mittleren Variante würde Darmstadt bis 2035 auf 177.249 Einwohner wachsen“, so Benz.