Zwischen Heinrich-Delp-Straße und Steigertsweg im Nordosten Eberstadts entsteht in den kommenden Monaten ein neues Baugebiet mit dem Namen „E 44". Auf 14,5 Hektar entstehen mit Grünflächen durchzogene Wohngebiete mit mehr als 200 Bauplätzen, die überwiegend mit Ein- bis Zweifamilienhäusern bebaut werden sollen.
In diesen Tagen beginnt die Erschließung des Baugebietes mit der entwässerungstechnischen Erschließung im ersten Bauabschnitt "Steigertsweg". Dabei werden Kanäle gebaut, die das auf den privaten Grundstücken anfallende Schmutzwasser in die vorhandene Kanalisation im Steigertsweg ableiten werden. Von dort fließen die Abwässer zur Kläranlage Eberstadt. Die Anschlüsse werden bis zur privaten Grundstücksgrenze der neuen Baugrundstücke verlegt, sodass die Bauherren ihre Häuser direkt daran anschließen können. Die Kanalbauarbeiten im Steigertsweg sollen in acht Wochen abgeschlossen sein.
Direkt anschließend werden die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Telefon usw. durch die HSE verlegt. Danach werden die Baustraßen hergestellt, die als Provisorium den mit dem Bau der Häuser verbundenen Verkehr von Lastkraftwagen und Baumaschinen tragen werden.
Baubeginn für private Bauherren ist im September 2007.
Das Baugebiet gliedert sich in durch Grünzüge getrennte Wohnquartiere, die sich zur Landschaft hin orientieren. Zwischen den Quartieren und der Randbebauung der Heinrich-Delp-Straße ist eine ergänzende Bebauung vorgesehen, die als Nahtstelle zwischen dem bestehenden Ortsrand und dem neuen Wohngebiet ausgebildet wird und so bemessen ist, dass ein ausreichender privater Grünraum erhalten bleibt.
Das Baugebiet E 44 umfasst eine Gesamtfläche von cirka 14,5 Hektar. Es besteht aus den drei Teilen Heinrich-Delp-Nord (cirka 4,1 Hektar), Heinrich-Delp-Süd (cirka 7,6 Hektar) und dem Steigertsweg (cirka 2,8 Hektar), die in Bauabschnitten erschlossen werden. Begrenzt wird das Gesamtgebiet von der Heinrich-Delp-Straße im Westen und vom Steigertsweg im Süden.
Der südliche Teil des Baugebiets wird über den Steigertsweg angedient, der nördliche Teil über die Louise-Dittmar-Straße, die von westlicher Seite aus über vier geplante und die bereits bestehende Thomasstraße erreichbar sein wird.
Die Gesamtfläche der öffentlichen Straßen, Gehwege, Parkzonen und Plätze beläuft sich auf cirka 22.000 Quadratmeter. Hinzu kommen noch insgesamt cirka 3.500 Quadratmeter für private Gemeinschaftsstellplätze.
"Die Planung berücksichtigt die natürlichen Standortbedingungen und den Bestand der historisch gewachsenen, kleinbäuerlichen Eberstädter Kulturlandschaft", betont Darmstadts Baudezernent Dieter Wenzel. Kirsch- und Nussbäume in verschiedenen Arten als Straßen- und Alleebäume, natürliche Hecken mit Hartriegel, Liguster, Schlehdorn, Wildrosen, neue Kieswege und Wiesenflächen stellen die Verbindung zu der im Osten anschließenden Erholungslandschaft dar. Die Anlage von Feldgehölzen und Streuobstwiesen dient als Ausgleich für die Eingriffe durch die Bautätigkeiten; zwei Kinderspielplätze in naturnaher Gestaltung mit Bewegungs-, Kletter-, Sandspiel- und Aufenthaltsbereichen für die Eltern runden das wohnungsnahe Freiraumangebot ab.
Der Landschaftsraum kann 22.000 Einwohner aufnehmen.
Die Gesamtkosten für die verkehrliche und entwässerungstechnische Erschließung des Baugebietes E 44 betragen gemäß Kostenanschlag 6,3 Millionen Euro. Davon entfallen 1,4 Millionen Euro auf die Entwässerung, 3,9 Millionen Euro auf den Straßenbau und eine Million Euro auf die Grünflächen und das Straßenbegleitgrün.
Geschichte des Bebauungsplans E 44 - Wolfhartweg
1962 Überlegungen zur Bebauung des Eberstädter Ostens: Grzimek- Gutachten, Waldsatelliten Süd - Wolfhart - Modautal
1983 Erste Aufstellung eines Bebauungsplanentwurfs, mit ca. 1000 Wohneinheiten, Entwurf des Stadtplanungsamtes, fast identischer Geltungsbereich wie im jetzt rechtskräftigen Bebauungsplan, aber vollständig überbaut. Dichte, zum Teil III-geschossige Bebauung
1991 Ausschreibung eines städtebaulichen Wettbewerbs
1992 Entwurf eines Bebauungsplans, mit ca. 550 Wohneinheiten, vom Büro Bauer / Stamm ( 1. Preis im Wettbewerb) Schwerpunkt der Bebauung im südlichen Bereich, also nördlich des Steigertswegs
1995 Entwurf eines Bebauungsplan-Konzeptes, mit ca. 160 Wohneinheiten, vom Büro WerkStadt ( 2. Preis im Wettbewerb), nachdem sich abgezeichnet hatte, dass - unter veränderten politischen Vorzeichen - ein Entwurf mit 550 Wohneinheiten keine Mehrheit finden würde.
Besonders im Bereich Steigertsweg stark reduzierte Bebauung
1996 Entwurf eines Bebauungsplans, mit ca. 450 Wohneinheiten, vom Büro WerkStadt, mit entsprechend weiter in die Landschaft hineinreichender Bebauung als beim vorangegangenen Konzept
1998 Aufstellung des Bebauungsplans, mit ca. 240 Wohneinheiten, vom Büro WerkStadt, der nach zwei Offenlagen zum heute rechtskräftigen Bebauungsplan wurde, mit Freihaltung größerer Landschaftsbereiche im Osten gegenüber der Planung von 1996
2. 8.2001 Inkrafttreten des Bebauungsplans E Anschließend Umlegung