Bereits seit dem ersten Gammelfleischskandal Ende vergangenen Jahres hat das Veterinäramt in Darmstadt mit seiner Lebensmittelüberwachung die Kontrollen verstärkt, teilt Gesundheitsdezernentin Cornelia Diekmann mit. Das Amt gilt nicht erst seit damals als besonders gründlich, sagt Diekmann weiter. „Mich erreichten schon oft Beschwerden wegen unserer konsequenten Haltung. „Doch die jüngsten aktuellen Entwicklungen bestätigen unsere engmaschigen Kontrollmechanismen“, ist sie überzeugt: „Ich sehe diese Gründlichkeit eher als Qualitätsmerkmal.“
In Darmstadt gibt es anders als in anderen Städten „keine schlagzeilenträchtigen Verstöße“, darauf weist die Dezernentin ausdrücklich hin. Dennoch ist ihr Ziel eine „weitere Verstärkung der Kontrolldichte“.
Dies sei jedoch nur im Verbund mit dem Land Hessen erreichbar, denn die Stadt erledige diese Kontrollen als besondere Auftragsangelegenheit des Oberbürgermeisters, der diese Aufgabe an sie übertragen habe, erläutert Diekmann. „Wir haben uns um die Aufgabe nicht gerissen, sondern zur Bedingung gemacht, dass das Land die Finanzausstattung bereitstellt“, berichtet die Dezernentin, die Verhandlungsführerin der Stadt bei den Kommunalisierungsgesprächen war. Diekmann weiter: „Bisher haben wir recht klaglos die Finanzmittel bereitgestellt“. Bei aller Anerkennung des guten Willens, gerade von Innenminister Volker Bouffier, sei die Finanzdecke des Landes nicht ausreichend, bilanziert sie. „Wir alle wollen hohe Standards zum Schutz der Verbraucher und der Gesundheit, aber das geht nicht zum Nulltarif“, bekräftigt Diekmann. „Die Kommunen am Ende der Kette öffentlicher Aufgabenwahrnehmung können dies angesichts eigener Finanznöte nicht alleine schultern.“