Die Arbeit der Drogenhilfe in Darmstadt ist neu geregelt. Bürgermeister Wolfgang Glenz und Sozialdezernent Jochen Partsch unterzeichneten am Mittwoch (21.) eine Vereinbarung, die den seitherigen Zweckverband Jugend-, Drogenberatung und Drogenhilfe für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg auflöst. Nach 37 Jahren Zweckverbandsarbeit werden die seit zehn Jahren bestehenden Aufgabenfelder Kontaktladen, Streetwork und Notschlafen dem Diakonischen Werk übertragen, mit der Drogenberatung ist bereits der Caritasverband beauftragt.
Für die Aufgaben der Substitutionsambulanz wurde nach Angaben von Bürgermeister Glenz mit dem Zentrum für soziale Psychiatrie Heppenheim eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Darmstadt, dem Kreis Darmstadt-Dieburg und dem Diakonischen Werk geschlossen. Bereits 2003 hatte die Darmstädter Stadtverordnentenversammlung ein fachpolitisches Konzept beschlossen, wonach die kommunale Sucht- und Drogenpolitik künftig von neuen Trägern weitergeführt werden soll. „Alle seither Beschäftigten werden von der Stadt oder vom Landkreis übernommen und im Rahmen der Personalgestellung bei den künftigen Trägern eingesetzt", erläuterte Glenz.
Darmstadts Sozialdezernent, Stadtrat Jochen Partsch, nannte aus Anlass der Neustrukturierung die Bekämpfung der Sucht- und Drogenproblematik eine „Herausforderung für den Suchtkranken und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt stelle sich dieser Herausforderung. Neben der Reduzierung des Konsums von illegalen Drogen lege die Stadt ein Hauptaugenmerk auf die Bekämpfung von „Alltagssüchten".
Das Konzept der Drogen- und Suchtpolitik in Darmstadt basiere auf vier Säulen: Es gehe um Prävention, um den gesundheitsschädlichen Konsum von Suchtmitteln von vornherein zu verhindern, um Behandlung, um rechtzeitige Hilfen für Suchtgefährdete und Suchtkranke anzubieten sowie um Überlebenshilfen, um Überleben zu sichern und Hilfsangebote zuzuführen und um repressive Maßnahmen, um das Angebot zu reduzieren und kriminellen Drogenhandel konsequent zu bekämpfen, erläuterte Stadtrat Partsch. Ein wesentliches Merkmal des Konzepts sei zudem das breite und differenzierte Spektrum der Hilfsangebote und die enge Kooperation professioneller Angebote mit der Selbsthilfe und der ehrenamtlichen Hilfe.
Die Stadt Darmstadt verfolge mit der Neustrukturierung weiter das Prinzip „Hilfe aus einer Hand". Damit sei, so Partsch, die „professionelle und innovative Sucht- und Drogenpolitik in Darmstadt weiter gesichert."