Neues Rathaus, Oberstraße 11 -
Das 1847 erbaute klassizistische Gebäude beherbergte einst die Schule und war Sitz der Gemeindeverwaltung sowie des Bürgermeisters.
Im Großen Saal im 1. Obergeschoss tagte bis zur Eingemeindung nach Darmstadt (1937) der Eberstädter Gemeinderat.
Zuvor stand hier seit dem Mittelalter die Frankensteiner Kellerei. Ein Wappen im Treppenhaus erinnert an die früheren Ortsherren.
Frankensteinisch-Schönburger Haus, Heidelberger Landstraße 218 - Das zweigeschossige, verputzte Fachwerkhaus an Eberstadts zentraler Kreuzung gehört zu den wenigen Eberstädter Häusern, die den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) überstanden haben.
Gebaut wurde es 1575 von Philipp Heinrich von Frankenstein (jüngere Linie) als Wohnhaus. Seine Witwe Anna von Frankenstein wohnte hier bis zu ihrem Tod 1622.
Frankensteinbrunnen, Anna-von-Frankenstein-Weg - 2020 wurde bei Bauarbeiten der neun Meter tiefe Brunnen entdeckt, der zu dem Anwesen gehörte, das die Frankensteiner seit 1497 hier besaßen.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Brunnenschacht mit einem Mühlstein abgedeckt und geriet in Vergessenheit.
Ehemalige Brauerei, Oberstraße 16 - Vor 1650 errichtete Hans Hohenschild hier ein Gebäude, das 1710 zu einer Brauerei und einer Gastwirtschaft ausgebaut wurde.
Von der ehemaligen Brauerei sind das zweigeschossige Haupthaus aus Fachwerk (1783), das Brauhaus und das Kühlhaus erhalten. Das Brauhaus, wegen Brandgefahr aus Stein erbaut, steht an der Rückseite.
Das Kühlhaus mit Kühlschiff ist ein besonderes Dokument gewerblicher Bau- und Handwerkskunst im Brauereigewerbe, von dem es in Eberstadt einst zahlreiche gab.
Geibelsche Schmiede, Oberstraße 20 - Das Fachwerkhaus mit anliegendem Gewölbekeller wurde 1652 als Brauerei erbaut.
1737 kaufte Leonard Geibel das Anwesen und baute es zur Schmiede um. Aus dieser Zeit stammt die eingeschossige Schmiedewerkstatt.
Das Anwesen blieb bis 1920 im Besitz der Familie Geibel.
Zwischen Oberstraße, Kirchgasse und Heidelberger Landstraße lag das alte Eberstadt. Fachwerkgebäude des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie Gewerbebetriebe des 18. und frühen 19. Jahrhunderts wie Brauereien, Brennereien, Gerbereien und Schmieden prägten das alte Eberstadt.
Hessisches Zollhaus, Heinrich-Delp-Straße 14 - Das steinerne Untergeschoss des vormaligen hessischen Zollhauses, eines der ältesten Häuser Eberstadts, stammt aus der Zeit vor 1532. Das Fachwerkobergeschoss von 1574 bedeckt ein barockes Mansarddach aus dem 18. Jahrhundert. Die Sgraffitoputz-Motive stammen von Mitte des 20. Jahrhunderts.
Der von Osten kommende Weinweg, heute Steigertsweg, führte im 16. Jahrhundert Richtung Westen weiter an der Nordseite des Hauses vorbei und kreuzte sich hier mit der Alten Darmstädter Straße, heute Heinrich-Delp-Straße.
Ernst-Ludwig-Saal, Schwanenstraße 42 - Der 1906 als Kultursaal errichtete und nach Großherzog Ernst Ludwig benannte Saalbau gehörte zu der nebenan liegenden, Ende des 19. Jahrhunderts an der Heidelberger Landstraße erbauten Gaststätte „Zum Schwanen“, die 1985 abgerissen wurde.
Den Abriss des Saales verhinderte eine Bürgerinitiative.
St. Josef, Schwanenstraße 54 - Die 1910/11 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Ludwig Becker erbaute neugotische Kirche ist Eberstadts erste katholische Kirche seit der Reformation.
Die neugotischen Altäre stammen aus der Kunstwerkstätte Georg Busch, Steinheim/Main.
Der 31,5 m hohe Turm wurde 1934 angebaut.
2011/12 erfolgte eine umfangreiche Sanierung und Renovierung. 2018/19 finanzierte die Dotter-Stiftung die Erneuerung der historischen Dreymann-Orgel.
Gutenbergschule, Gabelsberger Straße 4, 6, 8 - Die „Schulinsel“ dokumentiert Eberstadts Schulgeschichte: die Georgenschule, genannt die „Zigarrnkist“, entstand 1880 durch Umbau einer ehemaligen Scheune. Daneben baute das Kreisschulamt 1902 die Ernst-Ludwig-Schule. 1907/08 entwarf Georg Scherer die Eleonorenschule mit dem charakteristischen Uhrturm. 1970 wurden alle drei Schulen zur Gutenbergschule zusammengefasst.
Dotter-Villa, Zerninstraße 10 - Ehemaliges Wohnhaus des Stifterpaares Hans Erich (1920-2012) und Marie Elfriede (1927-2006) Dotter, errichtet in zwei Abschnitten 1960-62 (Architekt Andreas Maibach, Dieburg) und 1969-72 (Architekt Herbert Behrens, Eberstadt) direkt neben der Fabrikation der „GOLDWELL“. (Foto: Steffen Meder)
Eschollmühle, An der Eschollmühle 28 - Zöllner Adam Wambolt erbaute 1563 die Eschollmühle als Getreidemühle.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde sie 1643 zerstört, 1645 neu gebaut und bis zur Stilllegung 1972 wiederholt umgebaut.
Hilße-Eck, Ecke Heidelberger Landstraße / Pfungstädter Straße - Seit dem 17. Jahrhundert Standort des Einstellhofs
„Zur Güldenen Cron“, in dem im 19. Jahrhundert die Familie Hilß eine Brauerei, Schnaps- und Essigfabrik betrieb.
1959 wurde das Gebäude als Verkehrshindernis abgebrochen - geblieben ist der Name.
Hier stand die 1915 nach Plänen von Georg Scherer erbaute jüdische Synagoge Eberstadts. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde sie zerstört.
Ein auswärtiger SA-Trupp zündete den Synagogenbau an, jüdische Eberstädterinnen und Eberstädter wurden, auch unter Beteiligung aus Mitbürger- und Nachbarschaft, misshandelt, ihre Wohnungen geplündert und verwüstet.
Bis zum Bau der Synagoge stand hier das 1564 erbaute Alte Rathaus, das bereits 1823 von der jüdischen Gemeinde erworben und als Synagoge genutzt worden war.
Auf dem Bild ist das Gemeindemitglied Hermann Nathan Gernsheimer zu sehen, der eine große Spende für den Neubau von 1915 geleistet hat.
Hofreite, Heidelberger Landstraße 271 - Die geschlossene Hofreite wurde 1797 von Tobias Diefenbach als Brauerei und Küferei errichtet.
Das elf-achsige Vordergebäude ist ein traufständiger Fachwerkbau.
Das Wappen über der Toreinfahrt zeigt das Küferzeichen und die Initialen TD (Tobias Diefenbach).
Dreifaltigkeitskirche, Heidelberger Landstraße 305, 307 - Um 1260 wurde die Kirche erstmals anlässlich einer Stiftung von Konrad und Elisabeth von Frankenstein urkundlich erwähnt. 1523 erhielt sie den 26 Meter hohen Turm, der 1851 auf 36 Meter erhöht wurde.
Das Kirchenschiff wurde 1604 umgebaut und vergrößert.
Erweiterungen erfolgten auch im Jahre 1912 durch den Architekten Friedrich Pützer. Dessen Innenausstattung im Jugendstil wurde bei der Neugestaltung 1961 beseitigt.
Um den Kirchenbau war bis 1838 der Eberstädter Friedhof.
Den heutigen Namen trägt die evangelische Kirche seit 1958.
Faselstall, Schlossstraße 9 - 1840 errichtete die Gemeinde außerhalb des Ortes am ehemaligen Dragoner-Reitplatz einen Faselstall, wo das Vieh der Bauern gedeckt wurde. Der größere, östliche Teil wurde 1895 angebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es keinen Bedarf mehr, das Gebäude wurde als Schmiede genutzt. 1967 wurde das Haus vom CVJM zum Jugendhaus umgebaut.
Flöhbad, Hainweg - 1899 enstand hier das von der Modau gespeiste „Eberstädter Volksbad“, ein Naturschwimmbad, das wegen seiner Kleinheit „Flöhbad“ hieß.
1959 wurden das Mühltalbad eröffnet und das Flöhbad geschlossen.
Provinzialpflegeanstalt, Heidelberger Landstraße 379 - Die Pflegeanstalt für Menschen mit Einschränkungen wurde 1903 nach Plänen von Reinhard Klingelhöffer an der Straße nach Seeheim von Georg Scherer im ländlich traditionellen Baustil gebaut.
Südlich des mittigen Verwaltungsbaues standen der Frauen- und nördlich der Männertrakt, westlich davon lagen die Wirtschaftsgebäude.
Kirchtannensiedlung - Die Wohnsiedlung im Süden Eberstadts entstand zwischen 1946 und 1958 auf dem Gelände der Heeresmunitionsanstalt „MUNA“ auf Initiative des Eberstädter Bezirksverwalters Fritz Dächert.
Durch die genossenschaftliche Bauweise mit gegenseitiger Eigenhilfe in der Anfangsphase ist das Projekt tief im Eberstädter Bewusstsein verankert. Wenn Sie auf das jeweilige Foto klicken, erscheint der Text des Informationsschildes.
Das Begleitheft "Geschichte in Eberstadt", Zwanzig Historische Orte" erhalten Sie kostenfrei bei der Bezirksverwaltung Eberstadt oder bei der Denkmalschutzbehörde. Sie können das Heft (3,3 MB) auch direkt hier herunterladen.
Die meisten aktuellen Fotos stammen von Herrn Helmut Hahn. Als Mitglied des Vereins Ehrenamt für Darmstadt fotografiert er für die Denkmalschutzbehörde. Herzlichen Dank dafür.
Weitere Informationen finden Sie hier:
1 Neues Rathaus Oberstraße 112 Frankensteinisch-Schönburger Haus Heidelberger Landstraße 2183 Frankensteinbrunnen Anna-von-Frankenstein-Weg4 Ehemalige Brauerei Oberstraße 165 Geibelsche Schmiede Oberstraße 206 Kirchgasse Eberstädter Kirchstraße7 Hessisches Zollhaus Heinrich-Delp-Straße 148 Ernst-Ludwig-Saal Schwanenstraße 429 Pfarrkirche St. Josef Schwanenstraße 5410 Gutenbergschule Gabelsberger Straße 4, 6, 811 Dotter-Villa Zerninstraße 1012 Eschollmühle An der Eschollmühle 2813 Hilße Eck Ecke Heidelberger Landstraße / Pfungstädter Straße14 Synagoge und Altes Rathaus Heidelberger Landstraße / Modaubrücke15 Hofreite Heidelberger Landstraße 27116 Dreifaltigkeitskirc he Heidelberger Landstraße 305, 30717 Faselstall Schlossstraße 918 Flöhbad Hainweg19 Ehemalige Provinzial Pflegeanstalt Heidelberger Landstraße 379 20 Kirchtannensiedlung Fritz-Dächert-Weg