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Alles begann Ende der 1980er Jahren mit einem Jugendfachkräfteaustausch, welcher damals durch die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit ins Leben gerufen wurde. Daraus entwickelte sich ein intensiver Austausch, der auch zu mehreren Fachgesprächen und -besuchen führte.

In den darauffolgenden Jahren verstärkte sich der Kontakt zwischen den Bürger*innen immer mehr, was sich auf die politische Ebene übertrug. So besuchten Delegationen aus Logroño schon vor der offiziellen Verschwisterung das Europawochenende oder das Darmstädter Heinerfest und im Jahr 2001 reiste das jährliche Internationale Jugendorchester Darmstadts nach Logroño.

Im Jahr 2002 wurde mit der Unterzeichnung der Partnerschafts-Urkunden aus der schon sehr engen Städtefreundschaft eine Städtepartnerschaft. Die Bereitschaft seitens der Bürger*innenschaft, die Beziehung mit Leben zu füllen, blieb auch nach der offiziellen Verschwisterung stets sehr groß.

Wie wichtig die kontinuierliche Pflege solcher Beziehungen ist, hebt José Maria Notivoli Mur, Leiter des Tourismusbüros und Beauftragter für Städtepartnerschaften aus Logroño, hervor:

Beziehungen der Brüderlichkeit, Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Städten sind wie Pflanzen: Sie müssen gepflegt, gegossen (mit Inhalt) und mit Licht (Sichtbarkeit) versorgt werden, damit sie gesund wachsen. Eine Stadt fühlt sich sehr einsam, wenn sie keine Gesellschaft hat, genau wie die Menschen. Aus diesem Grund müssen unsere Bemühungen darauf ausgerichtet sein, gemeinsame Projekte und Aktivitäten hervorzubringen, die uns zu besseren Menschen machen, die uns einander näher bringen und durch die wir uns gegenseitig unterstützen können.

Dank des großen Einsatzes und Engagements, sowohl von politischer als auch von bürgerlicher Seite, ist der Austausch zwischen Darmstadt und Logroño auch heute noch sehr lebhaft. So sind die Logroñesen immer wieder gern gesehene Gäste beim Europawochenende und Internationalen Jugendorchester, aber auch beim Schlossgraben- und Heinerfest oder auf dem Darmstädter Weihnachtsmarkt, wo sie oftmals mit kulinarischen Köstlichkeiten und musikalischen Beiträgen vertreten sind. Beim diesjährigen Heinerfest beispielsweise begeisterte die Trommler-Gruppe „Tarumba Percusion“ aus Logroño die Darmstädter*innen mit ihrem Auftritt.
Link: https://www.darmstaedterheinerfest.de/das-heinerfest/partnerstaedte-2022/

Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der Volkshochschule Darmstadt und der Sprachschule „Escuela Oficial de Idiomas“ aus Logroño und das daraus entstandene Projekt “Sprachbrücken – Puentes Lingüísticos” sind wichtige Bestandteile der Städtepartnerschaft. In diesem, aber auch in anderen Kontexten finden regelmäßig Begegnungs- und Bildungsreisen von Logroño nach Darmstadt statt. Aber auch umgekehrt ist die spanische Partnerstadt unter den Darmstädter Bürgerinnen und Bürgern als Reiseziel äußerst beliebt. Und wer könnte es ihnen verdenken?

Die circa 150.000 Einwohner starke Hauptstadt der Region La Rioja im nördlichen Spanien lockt mit seiner historischen Altstadt und einer traumhaften Umgebung.

Im Tale des Flusses Ebro, an der Grenze zum Baskenland, liegt Logroño in einem der bedeutendsten Weinbaugebiete Europas. Aus diesem Grund ist es naheliegend, dass dort neben der Universität „La Rioja“ auch das Institut für Reben- und Weinkunde angesiedelt ist, welches von großer Bedeutung für die spanische Wirtschaft ist.

Darüber hinaus ist Logroño eine der wichtigsten Pilgerstätten Spaniens. Nicht nur prägen mehrere Kirchen das Stadtbild, u.a. die Santa Maria de la Redonda mit ihren barocken Zwillingstürmen, auch führt der berühmte Jakobsweg mitten durch Logroño nach Santiago de Compostela.

Neben dem ausgezeichneten Wein und der besagten Pilgerroute ist die Stadt zudem bekannt für ihr Kunsthandwerk und ihr vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot. Bereits beim Schlendern durch die historische Altstadt, zwischen den Stadtmauern und Markständen, lässt sich viel Sehenswertes entdecken. Dazu zählt auch das vielfältige gastronomische Angebot Logroños. Außerdem lohnt sich ein Besuch im Regionalmuseum „Museo de La Rioja“, im städtischen Theater „Bretón“ oder im „Haus der Wissenschaften“. Aber auch Naturliebhaber kommen angesichts der vielen Parkanlagen und der umliegenden Fluss- und Weinlandschaft nicht zu kurz.

Eine weitere Sehenswürdigkeit, die insbesondere Darmstädter Besucher*innen nicht verpassen sollten, ist der „Plaza de Darmstadt“ („Darmstädter Platz“), auf dem eine Skulptur des Darmstädter Wahrzeichens, dem Hochzeitsturm, bewundert werden kann. Auch dies ist ein Zeichen für die starke Verbundenheit der beiden Partnerstädte.

Wie man sieht, hat Darmstadts spanische Partnerstadt einiges zu bieten und ist definitiv eine Reise wert. Besonders empfehlen wir einen Besuch im September anlässlich des Weinlesefestes „San Mateo“ oder zum Tag des Schutzpatrons San Bernabé am 11. Juni, welcher an den Sieg über die französischen Truppen im Jahr 1521 erinnert. Wer sich speziell für zeitgenössische Kunst und Kultur interessiert, sollte das Festival „Actual“, welches jedes Jahr im Januar stattfindet, nicht verpassen.

Wir freuen uns in jedem Fall auf den nächsten Besuch aus oder in Logroño und hoffen, dass die Städtepartnerschaft noch viele weitere Jahre lebendig bestehen bleibt.

Mehr Informationen über die Geschichte Logroños und das kulturelle Angebot der Stadt finden Sie auch im Steckbrief auf unserer Webseite sowie im deutschen Stadtführer über Logroño.