Mit Professor Dr. med. Dieter Fritze hat das Klinikum der Wissenschaftsstadt Darmstadt am Mittwoch (30.) einen seiner profiliertesten Mediziner in den Ruhestand verabschiedet.
Professor Fritze war seit Februar 1985 Direktor der Klinik für Onkologie und Hämatologie (Medizinische Klinik V) am Klinikum Darmstadt. Der Mediziner wurde von Darmstadts Klinikdezernent, Stadtrat Dr. Dierk Molter, mit der höchsten Auszeichnung der Wissenschaftsstadt, der Silbernen Verdienstplakette, geehrt.
Dr. Molter würdigte die Lebensleistung Professor Fritzes: „In den 23 Jahren seines Wirkens am Klinikum Darmstadt ist es ihm gelungen, die Medizinische Klinik V als onkologischen Schwerpunkt in Südhessen zu etablieren.“
Schon frühzeitig habe Professor Fritze die Bedeutung der interdisziplinären Therapie von Krebsbehandlungen erkannt und am Klinikum in Darmstadt ein Zentrum der interdisziplinären Krebsbehandlung eingerichtet. Ein weiterer Ausdruck seiner erfolgreichen Arbeit sei der bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten eingerichtete, wöchentlich tagende onkologische Arbeitskreis mit Ärzten aus allen Fachrichtungen, an dem sowohl Mediziner des Klinikums als auch auswärtige Ärzte teilnehmen.
Der Klinikdezernent wies außerdem darauf hin, dass sich Professor Fritze maßgeblich für eine Stärkung der ambulanten Krebsmedizin am Klinikum Darmstadt eingesetzt habe. Stadtrat Dr. Molter nannte hier besonders die Einrichtung der onkologischen Tagesklinik zur Behandlung von Krebspatienten an der Bleichstraße.
In den vergangenen Jahren stützte Professor Fritze die Betreuung onkologischer Patienten außerdem durch die Schaffung einer Psychoonkologie am Klinikum. Mit der Gründung des Arbeitskreises „Integrative Onkologie“ wurde zudem ein zeitgemäßes Forum in der Patientenfürsorge geschaffen.
Professor Dieter Fritze, 1942 in Göttingen geboren, verfolgte nach seinem Ruf an das Klinikum Darmstadt im Februar 1985 das Ziel, eine eigenständige onkologische Klinik aufzubauen. Es galt, medizinisch drei Schwerpunktgebiete zu etablieren. Die Hämatologie (die Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Bluterkrankungen) , die internistische Onkologie (die Diagnostik und Therapie bösartiger Tumore und tumorbedingter Krankheiten) und die Immunologie. „Heute gehören zu der von Professor Fritze aufgebauten Onkologie zwei Stationen mit 46 Betten, zusätzlich zehn Betten an der 1999 eingerichteten onkologischen Tagesklinik, ein hämatologisches Labor und die onkologische Ambulanz“, bilanzierte Stadtrat Dr. Molter.
„Professor Fritze hat eine hervorragende, weit über die Grenzen Darmstadts hinaus anerkannte Klinik aufgebaut und damit das Ansehen des Klinikums und der Wissenschaftsstadt Darmstadt gemehrt“, so Stadtrat Dr. Molter bei der Übergabe der Silbernen Verdienstplakette der Stadt an Professor Fritze.
Fritzes Nachfolge als ärztliche Direktorin der onkologischen Klinik am Klinikum wird am 16. Juni 2008 Professorin Dr. med. Helga Bernhard antreten.
Die 1961 im rheinhessischen Alzey geborene Medizinerin war seither Oberärztin mit dem Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie am Klinikum rechts der Isar in München. Stadtrat Dr. Molter: „Wir haben mit Frau Professorin Dr. Bernhard eine fachlich hoch qualifizierte Medizinerin für das Klinikum Darmstadt gewinnen können.“
Ihre Tätigkeit als Oberärztin auf einer hämatologisch-onkologischen Station und Tagesklinik, ihre Erfahrungen in einem interdisziplinär angelegten Tumortherapiezentrum mit Beratung, Teilnahme an Tumorkonferenzen und ihre Erfahrungen in der Stammzellentransplantation seien wichtige Schwerpunkte der seitherigen klinischen Arbeit von Professorin Dr. med. Bernhard, erläuterte der Darmstädter Klinikdezernent.
Professorin Dr. med. Helga Bernhard ist die erste Chefärztin in der Geschichte des Klinikums Darmstadt.