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Silberne Verdienstplakette für den Ortsverein Arheilgen des Deutschen Roten Kreuzes – Feierstunde im Karolinensaal

(Vro) – Montag, 20.12.2010

Oberbürgermeister Walter Hoffmann hat am heutigen Montag (20.) dem Ortsverein Arheilgen des Deutschen Roten Kreuzes zum über 100-jährigen Bestehen und in Anerkennung seiner Verdienste um den Auf- und Ausbau eines Rettungs- und Sanitätsdienstes in Arheilgen die Silberne Verdienstplakette der Stadt Darmstadt verliehen. Während der Feierstunde im Karolinensaal im Hessischen Staatsarchiv betonte Hoffmann: „Dem DRK-Ortsverein ist es in den letzten mehr als 100 Jahren trotz seiner wechselvollen Geschichte gelungen, ein umfassendes Hilfe- und Rettungsnetz in Arheilgen aufzubauen, Jugendliche in die Arbeit der Hilfsorganisation zu integrieren und bei den Vereinsmitgliedern Einsatzfreude und den Dienst am Nächsten und für das Gemeinwohl zu stärken und zu fördern. Das Engagement und die soziale Verantwortung der vielen Ehrenamtlichen, die in zahllosen Arbeitsstunden Hilfe leisten, Ausbildungen in ihrer freien Zeit absolvieren und im Katastrophenfall entscheidend mitwirken, würdigt die Stadt Darmstadt mit der Verleihung der Silbernen Verdienstplakette.“

Die wechselvolle Geschichte begann 1904 mit der Gründung einer freiwilligen Sanitätskolonne in Arheilgen. Noch im gleichen Monat traten 54 Arheilger bei, im September weitere 30 und die Kolonne hielt ihre erste Übung ab, die die Bergung und Versorgung Verwundeter simulierte. Schon 1905 wurden erste Fälle von erster Hilfe geleistet - bei Verletzungen Arheilger Bauern durch Dreschmaschinen und Sensen.
Im Juli 1920 konstituierte sich die Ortsgruppe Arheilgen als eingetragener Verein neu und widmete sich vor allem dem Rettungs- und Sanitätsdienst, der Verbesserung der Volksgesundheit und der Bekämpfung von Seuchen. Ab 1930 kam die dann selbständige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz E. Merck dazu. Beide Kolonnen arbeiteten regelmäßig zusammen und versammelten sich zu gemeinsamen Übungen.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde auch das Deutsche Rote Kreuz wie alle anderen Verbände gleichgeschaltet. Der Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte die Situation der Sanitätsbereitschaft Merck einschneidend: Viele Mitglieder wurden sofort nach Kriegsbeginn eingezogen. Die Sanitätsbereitschaft blieb während des Krieges bestehen und nach den Luftangriffen auf Darmstadt und auf die Firma Merck bargen die Mitglieder tagelang Verwundete und versorgten sie so gut wie möglich.
Nach 1945 wurde das Deutsche Rote Kreuz in der amerikanischen Besatzungszone aufgelöst, die Orts- und Kreisverbände nahmen jedoch nach kurzer Unterbrechung ihre Arbeit wieder auf. In Arheilgen war die Sanitätsbereitschaft ab Mai 1947 wieder aktiv. Zu den ersten nennenswerten Aktionen zählte unter anderem die Betreuung von Flüchtlingstransporten am Bahnhof Kranichstein.
Am 22.08.1954 feierte die Arheilger Sanitätsbereitschaft in Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Ludwig Engel sein 50-jähriges Bestehen. Die Einrichtung eines Blutspendedienstes in Arheilgen und von regelmäßigen Erste-Hilfe-Kursen folgte.
Die wachsende Zahl von an der Arbeit des Roten Kreuzes interessierten Jugendlichen führte 1967 zur Gründung einer Jugendgruppe. Eingerichtet wurde auch eine Seniorenbetreuung. Die Auszeichnung der Fritz-Wernath-Stiftung 1968 für vorbildliche Arbeit gab dem DRK-Ortsverein Arheilgen neue Impulse und führte zu weiteren Initiativen in der Vereinsarbeit. Auch schafften die im Jahr 1975 von der Stadt Darmstadt neu zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten in der Geißengasse 10, einer ehemaligen Hofreite, Platz für Garagen, Unterrichtsraum, Büro und Lager. Ebenfalls konnten dort das im Jahr 1967 angeschaffte erste Fahrzeug sowie weitere ab 1974 angeschaffte Fahrzeuge und ein zweiter Sanitätszug untergebracht werden.
Im Jahr 1976 übernahm die Ortsgruppe Arheilgen vom Kreisverband des DRK den ersten Krankentransportwagen. Seit dieser Zeit übernahm die Arheilger Bereitschaft an Wochenenden und an Feiertagen nach Einsatzplan der DRK-Leitstelle Krankentransporte. Am 1. Februar 1978 wurde die „Rettungswache Nord“ mit einer eigenen Funkstation gegründet, der Bedarf an einem Arheilger Rettungsdienst steigerte sich bis 1985 auf fast 10.000 Einsätze jährlich. Auch ein Betreuungsleitzug kam hinzu, um vor allem im Katastrophenfall die Bevölkerung aus dem betroffenen Gebiet zu evakuieren und zu betreuen. 1990 wurden die Aufgaben dieser beiden Züge gebündelt und in einer Schnelleinsatzgruppe zusammengefasst.
Ein im Jahr 1989 vom Hess. Sozialministerium in Auftrag gegebener und von der Stadt Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg vorgestellter neuer Rettungsmittelbedarfsplan gefährdete den Erhalt der Arheilger Rettungswache. Proteste, eine Unterschriftenaktion und weitere Bemühungen um den Erhalt der Rettungswache von Seiten der Politik und der Öffentlichkeit führten im Juni 1990 zum Erfolg: Nachdem die Stadt Darmstadt sich bereit erklärt hatte, die Rettungswache Arheilgen mit 5.000 DM jährlich zu bezuschussen, konnte der Krankentransport- und Rettungsdienst am Wochenende wieder aufgenommen werden.
Aktivitäten bei Erste-Hilfe-Wettbewerben brachten dem Ortsverein Arheilgen einen guten Ruf ein: Neben der Auszeichnung mit dem Ludwig-Metzger-Preis im Jahr 2002 für die ehrenamtliche Arbeit im Bereich der Rettungswache und Verdienste im Katastrophenschutz gewann der Ortsverein Arheilgen im Jahr 2007 den Landeswettbewerb Erste Hilfe und 2008 einen 7. Platz im Europäischen Erste-Hilfe-Wettbewerb in Liverpool.
„2002 wurde der DRK-Ortsverein Arheilgen um das Aufgabengebiet Nachbarschaftshilfe erweitert. Heute hat der Ortsverein rund 100 aktive und über 1000 passive Mitglieder und zählt damit zu den stärksten Bereitschaften Südhessens. Am 16. April 2010 konnte nach rund zwei Jahren Bauzeit die Wach- und Rettungsstation des DRK Arheilgen in der Messeler Straße 112 b eingeweiht werden. Im Rahmen der Baumaßnahme haben die Aktiven des Roten Kreuzes Arheilgen über 7.000 Arbeitsstunden in Eigenhilfe erbracht. Der Neubau führte auch dazu, dass dort seit dem 10. Mai 2010 ein Rettungswagen des DRK Starkenburg rund um die Uhr einsatzbereit ist“, so Hoffmann abschließend.

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