Die Zahl der Geburten in Darmstadt steigt weiter. Nach 3981 im Jahr 2019 waren es 2020 insgesamt 4215, davon 1504 mit Wohnsitz der Mutter in Darmstadt und 2711 mit Wohnsitz außerhalb Darmstadts. Dies geht aus der Bilanz des Standesamts hervor, die Bürgermeister Rafael Reißer jetzt vorgelegt hat. Die stetig hohe Geburtenrate bestätigt dabei die bisherigen Prognosen. „Wir rechnen damit, dass dieser Trend anhält, da der Standort Darmstadt mit seinen zwei Geburtskliniken sehr viele werdende Eltern, gerade auch außerhalb Darmstadts anzieht“, erklärt der für das Standesamt zuständige Bürgermeister Rafael Reißer.
Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Eheschließungen im Jahr 2020 im Vergleich zu 2019 pandemiebedingt leicht zurückgegangen, aber insgesamt stabil geblieben. Genau 940 Paare (2019: 1035) haben sich im vergangenen Jahr in Darmstadt das Ja-Wort gegeben. Auch Reißer, der seit dem vergangenen Jahr, nach erfolgreich bestandener Prüfung, selbst als Standesbeamter Trauungen vornimmt, hat im Jahr 2020 12 Trauungen vollzogen. Außer im Alten Rathaus wurde auch im Hochzeitsturm (516), in der Dianaburg (53) und in den drei Bezirksverwaltungen getraut (gesamt 11), 15 Ehen wurden gleichgeschlechtlich geschlossen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standesamtes haben sich in Zeiten von Corona durch Flexibilität und hohe Leistungsbereitschaft ausgezeichnet, denn Trauungen wurden unter Einhaltung der Gesundheits- und Hygienebestimmungen in Darmstadt durchgehend vorgenommen“, erläutert Reißer den Einfluss der anhaltenden Naturkatastrophe auch in diesem Feld.
Im Jahr 2020 wurden die Mädchennamen Lina und Mia (je 31) sowie Emilia (29) am Häufigsten ausgewählt, bei Knabennamen Noah (32), Felix, Leon und Paul (je 26). Die meisten Eltern wählten einen Vornamen (2606), dann zwei Vornamen (1501), drei Vornamen (103) und mehr als drei Vornamen (5).
Großer Beliebtheit erfreuen sich die Online-Dienste des Standesamtes. Mittlerweile werden über 90 Prozent aller Personenstandsurkunden online über das Online-Urkunden-Portal bestellt und auch gleich bezahlt. Zudem findet der Terminkalender-Online zur Buchung von Trauterminen viel Anklang, es werden fast alle angebotenen Trautermine von den Bürgerinnen und Bürgern online reserviert.
Im vergangenen Jahr vermerkte das Standesamt genau 2500 Sterbefälle, ein Rückgang von 54 Fällen im Vergleich zu 2019. Darunter waren 102 (im Vorjahr 84) anzuordnende Bestattungen (Amtsbestattungen), die nötig werden, wenn die Bestattung nicht durch Angehörige veranlasst wird. Zudem wurden 60 Internationale Leichenpässe (Vorjahr: 63) ausgestellt. Offenkundig sei, so Reißer, dass immer mehr Personen ohne Angehörige sterben und immer mehr Angehörige nicht in der Lage (oder Willens) sind, die Bestattungskosten zu übernehmen. Schließlich gibt es auch mehr Verstorbene, die nicht genug Vermögen hinterließen, das für die Bestattungskosten hätte herangezogen werden können. Im Falle von bestattungspflichtigen Angehörigen ist es ein erheblicher Aufwand für die standesamtlichen Mitarbeiter, diesen Anspruch geltend zu machen. Das Standesamt Darmstadt als Ordnungsbehörde hatte für das Bestattungswesen in 2020 Aufwendungen in Höhe von mehr als 110.000 Euro zu zahlen, konnte aber gleichzeitig durch gute und zeitaufwendige Ermittlungsarbeit Erträge in Höhe von fast 70.000 Euro vereinnahmen (z.B. durch Kontaktaufnahme mit bestattungspflichtigen Angehörigen oder Eintreibung von vorhandenen Vermögenswerten).