Der Magistrat hat in seiner Sitzung vom Mittwoch (13.) die Erneuerung der Stützmauer und der Fahrbahn in der Dieburger Straße von der Schumannstraße bis zur Fasaneriemauer beschlossen. Damit wird die nicht mehr standsichere Mauer, die vor eineinhalb Jahren im Zuge notwendiger Kanalbauarbeiten in der Dieburger Straße zurückgebaut werden musste, wie angekündigt wieder aufgebaut. Der dort verlaufende fast 100 Jahre alte Kanal war damals aufgrund starker Beschädigungen und Überlastung erneuert worden. Zusätzlich wird die Dieburger Straße in diesem Bereich einer Neugestaltung unterzogen. Insgesamt investiert die Stadt für beide Bauvorhaben 1,7 Millionen Euro.
Baudezernentin Cornelia Zuschke dazu: „Ziel der nun beschlossenen Maßnahmen ist es, den Streckenabschnitt zwischen der Schumannstraße und Fasaneriemauer für Fußgänger, Radfahrer sowie Kraftfahrzeugfahrer zu verbessern und die Straße grundhaft zu erneuern. Durch das geplante Versetzen der Stützmauer kann dort nach Abschluss der Arbeiten ein Fußweg und ein Schutzstreifen für Radfahrer auf der Südseite der Fahrbahn angeboten werden. Darüber hinaus wurde im Zuge der Planung auf das barrierefreie Überqueren von Seh- und Gehbehinderten geachtet. Im nördlichen Streckenabschnitt ist eine Fußgängerschutzanlage geplant, um das sichere Überqueren der Dieburger Straße zu ermöglichen. Vor dem Neubau der Stützmauer wird in Abstimmung mit der Denkmalbehörde und des Landesamtes für Denkmalschutz anhand einer Musterfläche Material und Farbigkeit abschließend festgelegt“, erläutert Zuschke.
Die Bruchsteine der Mauerverblendung und die Natursteinplatten der Mauerkrone der bestehenden Mauer, die für das Verblendmauerwerk aufgrund ihrer Qualität wieder verwendet werden können, wurden aussortiert und vor Ort gelagert. Der innere Bereich der neuen Stützwand wird in Betonbauweise mit einer über die Länge der Wand durchgehenden Bewehrung hergestellt, so dass damit die Rissweite der Betonkonstruktion auf ein zulässiges Maß begrenzt werden kann. Die auf beiden Seiten sichtbaren Flächen erhalten ein Verblendmauerwerk aus Melaphyr. Hierbei werden die noch festen Steine der Mauer verwendet. Neue Steine werden aus einem geeigneten Steinbruch angeliefert, so dass die Farbe der Steine die der alten entspricht. Die Bruchsteine des Verblendmauerwerks erhalten eine Verfestigung mit einem Steinfestiger zur Reduzierung der Aufnahme von Wasser und Schadstoffen. Die Mauerkrone erhält wieder eine Abdeckung mit Natursteinplatten. Hierbei werden zunächst die noch vorhandenen Platten verlegt und die noch fehlenden Platten durch neue Platten ersetzt. Für die Neuverfugung der Mauerwerksflächen des neu erstellten Bruchsteinmauerwerkes wird ein Baustellengemisch mit einem Bindemittel aus natürlichem hydraulischem Kalk verwendet. Zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit des Bauwerkes erhalten der vordere Sporn und die erdberührten, vertikalen Flächen eine Abdichtung.
Zur Verbreiterung der Dieburger Straße wird die neue Stützwand um etwa zwei Meter nach Süden vom ehemaligen Standort abgerückt. Durch diesen vergrößerten Abstand der Wand von den Fahrstreifen wird auch die ständige Befeuchtung der Wand durch den Verkehr reduziert, was sich deutlich auf die Langlebigkeit auswirkt. Für die Herstellung des Verblendmauerwerkes wird nur Steinmaterial der vorhandenen Stützwand oder neues Material verwendet, das eine ausreichende Qualität aufweist, sodass ähnliche Schäden an den Steinen, wie sie die alte Mauer auswies, nicht wieder auftreten.
Am nördlichen Fahrbahnrand der Dieburger Straße steht zudem eine als Naturdenkmal geschützte Baumreihe. Die Baumwurzeln haben den vorhandenen Oberbau und die bestehende Randeinfassung beschädigt und an einigen Stellen angehoben. Um den Bäumen mehr Platz zu lassen und künftige Wurzel- und Baumschäden zu vermeiden, soll der nördliche um einen Meter in Richtung der Fahrbahn versetzt werden. Das Oberflächenwasser wird über die Betonsteinpflasterrinne mit Abläufen in den neuen Kanal abgeleitet.