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Crackkonsum verändert Darmstadts offene Drogenszene
Der steigende Crackkonsum in der offenen Darmstädter Drogenszene stellt für die Wissenschaftsstadt Darmstadt eine große Herausforderung dar. Hintergrund ist, dass in der lokalen Drogenszene mittlerweile der Konsum von Crack dominiert.
Bei Crack handelt es sich um ein auf Basis von Kokain hergestelltes Rauschmittel, das in der Regel geraucht wird. Da der Rausch nur wenige Minuten anhält, sind die Konsumenten einem hohen Konsum- bzw. Beschaffungsdruck ausgesetzt, was nicht nur zu einer raschen Verschlechterung der körperlichen und psychischen Verfassung, sondern auch zu einem problematischen Sozialverhalten führt.
Dazu Bürgermeisterin Barbara Akdeniz und Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey: „Die Auswirkungen des veränderten Konsumverhaltens sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Einerseits halten sich Drogenkonsumenten im öffentlichen Raum auf und haben Zugang zu Hilfsangeboten, andererseits müssen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf Sicherheit und Ordnung gewahrt werden. Wir setzen daher auf eine Zusammenarbeit aller Beteiligten: von den städtischen Behörden über die Polizei bis hin zu den Sozialdiensten.“
Bürgermeisterin Akdeniz weiter: „Nur durch gemeinsame Anstrengungen kann der Problematik effektiv begegnet werden. Erforderlich ist ein ganzheitlicher und humanistischer Ansatz. Dazu werden alle relevanten Dezernate, Ämter und Institutionen einbezogen. Das Zusammenwirken von Sozial- und Ordnungspolitik ist in Darmstadt Prinzip und wird regelmäßig evaluiert. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Drogenhilfe, der Polizei und verschiedenen Fachämtern, aber auch nach Versammlungen mit den Anrainern der Schleiermacherstraße, haben wir bereits umfassende Maßnahmen ergriffen und entwickeln gemeinsam weitere Strategien und Konzepte.“
Ordnungsdezernent Wandrey ergänzt: „Um das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, wurde die Präsenz der Landes- und Stadtpolizei im Herrngarten und in der Schleiermacherstraße erhöht. Auch die Straßenreinigung und Müllbeseitigung durch den EAD wurde für diese Gebiete intensiviert.“
Eine wichtige Maßnahme ist die Erweiterung sozialer Angebote. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat zusätzliche Mittel für die Straßensozialarbeit bereitgestellt, um vor Ort präventive und beratende Maßnahmen anzubieten. Das Angebot, im Scentral Konsumutensilien zu bekommen und zu tauschen, schafft einen zusätzlichen Anreiz, die Drogenhilfeeinrichtung aufzusuchen und so Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen zu erhalten.
Den Konsumenten wird in unmittelbarer Nähe zum Scentral ein separierter Aufenthaltsort angeboten mit Wetterschutz, Sitzgelegenheiten und Toilette. Dies soll den öffentlichen Raum entlasten und die Interventionsmöglichkeiten der Drogenhilfe verbessern. Langfristig soll in unmittelbarer Nähe des Scentral-Neubaus ein dauerhafter Aufenthaltsort für die offene Drogenszene eingerichtet werden. Verbunden wird dies mit einem niedrigschwelligen Versorgungsangebot auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Scentral. Diese Maßnahme soll eine Alternative zum aktuell intensiv genutzten Herrngartenrondell bieten und bis März 2025 in Betrieb genommen werden.
„Wir sehen darin eine Möglichkeit, zum einen der komplexen Situation der Konsumenten gerecht zu werden und zum anderen die Situation rund um das Herrngartenrondell zu entspannen. Die Stadt wird das Geschehen weiterhin überwachen und bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen. Wir hoffen dabei auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger“, so Bürgermeisterin Akdeniz und Ordnungsdezernent Wandrey.