Mit der Einführung des sogenannten Klimavorbehalts setzt die Wissenschaftsstadt Darmstadt einen weiteren wichtigen Baustein für mehr Klimaschutz um. Dies hat der Magistrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Beim Klimavorbehalt handelt es sich um die Prüfung der Auswirkungen von Vorhaben bzw. von Magistratsvorlagen auf das Stadtklima und die Treibhausgas-Bilanz. Zukünftig sollen alle klimarelevanten Beschlussvorlagen der Wissenschaftsstadt Darmstadt einer Klimarelevanzbeurteilung unterzogen werden. Die Absicht des Klimavorbehalts ist es, bei notwendigen Vorhaben der Wissenschaftsstadt Darmstadt stets klimaoptimale Lösungen umzusetzen.
Die Rahmenbedingungen und Zielsetzungen ergeben sich aus den städtischen Beschlüssen, in denen sich Magistrat und Stadtverordnetenversammlung klar zu den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens bekannt haben. Klimaschutz und Klimaanpassung genießen demgemäß in der Wissenschaftsstadt Darmstadt höchste Priorität. Dem aktuellen Klimaschutzplan zufolge sollen in allen Bereichen, auf die der Magistrat Einfluss hat, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2035 auf null sinken. Im Sinne der Beschlüsse von Paris wurde dieses Ziel auf alle Treibhausgase (THG) ausgeweitet. Die Klimaneutralität als Treibhausgasneutralität ist somit das erklärte, übergeordnete Ziel der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Handlungspriorität hat grundsätzlich immer die umfassende Reduktion der emittierten Treibhausgase.
„Magistrat und kommunale Verwaltung übernehmen mit der ambitionierten Zielsetzung der Klimaneutralität bis 2035 eine Vorbildfunktion und werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um diese Ziel für ganz Darmstadt zu erreichen“, betont Klimaschutz- und Planungsdezernent Michael Kolmer. „Dabei ist der Klimavorbehalt ein zentrales und wirkungsvolles Instrument. Er stellt sicher, dass bei wichtigen Vorhaben noch vor der Beschlussfassung mögliche negative Auswirkungen auf das Stadtklima bzw. die THG-Bilanz erkannt und das Vorhaben korrigiert und optimiert wird sowie mögliche positive Auswirkungen zu maximieren sind“, so Kolmer.
Um den Klimavorbehalt möglichst reibungslos und effizient hinsichtlich der personellen Ressourcen in der Verwaltung zu implementieren, soll dieser stufenweise eingeführt werden. In einer ersten Phase soll der Klimavorbehalt zunächst im Bereich Hochbau (Neubau-, Umbau- und Sanierungsvorhaben) der Wissenschaftsstadt Darmstadt regulär eingeführt werden, da der kommunale Gebäudebereich eine bedeutende Rolle im Einflussbereich des Magistrats der Wissenschaftsstadt Darmstadt einnimmt. Eine priorisierte Einführung in diesem gewichtigen Handlungsfeld ist daher aus Klimaschutzgründen folgerichtig. Der reguläre Klimavorbehalt im Bereich Hochbau startet nach Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung im Mai.