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Darmstadt Aktuell

Rückblick auf das Einsatzjahr 2022: Feuerwehr der Wissenschaftsstadt Darmstadt und Rettungsdienste ziehen Bilanz

(DK) – Mittwoch, 22.03.2023

© Wissenschaftsstadt Darmstadt / Sibel Öz

Die Feuerwehr der Wissenschaftsstadt Darmstadt und die Rettungsdienste haben für das Einsatzjahr 2022 Bilanz gezogen. So waren es aus Sicht der Einsatzkräfte mit dem dritten Jahr der Corona-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Vorbereitung einer Energiemangellage gleich drei Krisenthemen, mit denen sich die Feuerwehr Darmstadt im Jahr 2022 befassen musste. Sowohl bei der Feuerwehr als auch im Rettungsdienst haben sich die Einsatzzahlen im Jahr 2022 insgesamt erhöht.

Stadtrat und Katastrophenschutzdezernent Paul Georg Wandrey dazu: „Feuerwehr und Rettungsdienste waren als Teil der kritischen Infrastruktur und wichtiger Kernbereich der kommunalen Daseinsvorsorge gerade in den Krisen der vergangenen Jahre stark gefordert. Trotz hohen Drucks und beinahe täglich wechselnder Problemlagen konnte Darmstadt die Herausforderungen mithilfe seiner Einsatzkräfte allerdings wie gehabt gut bewältigen: Dies belegt einerseits die hohe Professionalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch die hohe Motivation im unermüdlichen Dienst für die Bevölkerung, für die wir ihnen alle sehr dankbar sind.“

Aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine mussten Millionen von Ukrainern ihre Heimat verlassen und verloren alles was sie besaßen. Viele von ihnen flüchteten nach Deutschland. Auch in Darmstadt wurden für die geflüchteten Menschen zwei Notunterkünfte aufgebaut. Das Bürgermeister-Pohl-Haus in Wixhausen und die Sporthalle des Berufsschulzentrums am Bürgerpark wurden binnen weniger Tage mit Betten, Behandlungs- und Versorgungsstellen ausgestattet. Hierbei halfen die Erfahrungen aus der Flüchtlingswelle im Spätsommer 2015.
Die in Folge des Krieges drohende Energiemangellage führte zu Vorbereitungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt in verschiedenen Bereichen, zu denen natürlich auch Feuerwehr und Katastrophenschutz zählen. Einsatzpläne wurden aktualisiert, das Vorgehen mit anderen Ämtern und Einrichtungen abgesprochen und die Ausstattung für Katastrophenschutz-Leuchttürme, Wärmeinseln und Versorgungsstellen vervollständigt.

Im Bereich der rettungsdienstlichen Notfallversorgung und des Krankentransports war das Jahr durchgängig sehr anspruchsvoll, da hier die Entlastung im Umgang mit COVID-19 erst zum Ende des Jahres 2022 wirksam wurden. Die Schutzmaßnahmen waren für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rettungsdienstes körperlich sehr belastend und durch hohe Hygieneanforderungen (zum Beispiel die Desinfektion der Fahrzeuge) wurden die Arbeitsabläufe erschwert und Umlaufzeiten je Einsatz erhöht. Durch gemeinsame Anstrengungen und eine flexible Vorhalteerhöhung von Fahrzeugen für den Krankentransport durch die Leistungserbringer, konnte die hohe Anzahl an Einsätzen bewältigt und die Hilfsfrist eingehalten werden.

Die meisten Einsätze werden von Kräften der Berufsfeuerwehr abgewickelt. Auf der Wache in der Bismarckstraße versehen täglich 22 Einsatzkräfte ihren Dienst und decken Brandbekämpfung, Technische Hilfeleistung und Sonderaufgaben wie die Technische Einsatzleitung, die Rettung aus Höhen und Tiefen oder den Umweltschutz, ab. Die Berufsfeuerwehr wird ergänzt und unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr. Die vier Freiwilligen Feuerwehren in Wixhausen, Arheilgen, Innenstadt und Eberstadt verfügten zum Jahresende 2022 über insgesamt 186 (21 weibliche und 165 männliche) Einsatzkräfte, die ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Sie wurden zu 365 Einsätzen alarmiert.

Einsatzzahlen Feuerwehr und Rettungsdienst

Brände 2021: 405, 2022: 512
Hilfeleistungen 2021: 1.235, 2022: 1346
Fehlalarmierungen 2021: 789, 2022: 974
Gesamteinsätze Feuerwehr 2021: 2.429, 2022: 2.832
        
Krankentransporte 2021: 3.100, 2022: 4.566
Notfalleinsätze 2021: 24.282, 2022: 27.533
davon Notarzteinsätze 2021: 3.132, 2022: 3.256
Gesamteinsätze Rettungsdienst 2021: 27.302, 2022: 32.099

Menschenrettung bei Hilfsleistungen

Personen gerettet 2021: 353, 2022: 204
Verletzte 2021: 76, 2022: 66
Tote geborgen 2021: 25, 2022: 27

Einhaltung der Hilfsfrist von 10 Minuten

Feuerwehr        
Hilfsfristerreichungsgrad 2021: 95,8 Prozent, 2022: 91,4 Prozent
Mittlere Eintreffzeit 2021: 6,5 Minuten, 2022: 6,7 Minuten
        
Rettungsdienst        
Hilfsfristerreichungsgrad 2021: 94,9 Prozent, 2023: 94,4 Prozent
Mittlere Eintreffzeit 2021: 5,6 Minuten, 2022: 5,7 Minuten


Beispiele besonderer Einsätze im Jahr 2022:

6. Juni: Starkregen trifft Darmstädter Innenstadt

Die Feuerwehr Darmstadt wurde um 17 Uhr zu mehreren Einsätzen in der Darmstädter Innenstadt alarmiert. Schwerpunkt der rund 40 Einsatzstellen war die Kölner Straße im Bereich der Waldkolonie. Nach einem Gewitter mit Starkregen waren durch einen Blitzeinschlag mehrere Pumpen einer Abwasserpumpstation ausgefallen. Dadurch konnten die Wassermassen nicht durch die Kanalisation abgeleitet werden und staute sich. Viele Keller und Wohnungen standen zum Teil kniehoch im Wasser. Die betroffenen Gebäude wurden erkundet und nach Dringlichkeit ausgepumpt. Alle vier Freiwilligen Feuerwehren und die Berufsfeuerwehr waren im Einsatz. In der Kölner Straße waren insgesamt 12 Löschfahrzeuge mit 65 Einsatzkräften vor Ort. Mit Tauchpumpen und Wassersaugern konnte das Wasser aus den Kellern entfernt werden. Bis zum Eintreffen des Notdienstes für die Abwasserpumpstation wurde das Wasser aus der Kanalisation in einen funktionsfähigen Kanal in 100 Meter Entfernung gepumpt. Nur so konnte ein weiteres Eindringen von Wasser in die Gebäude vermindert werden. Gegen 23:30 Uhr waren alle Einsatzkräfte wieder auf dem Weg in ihre Gerätehäuser.

12. Juli: Fund einer Fliegerbombe

Am Vormittag des 12. Juli wurde im Stadtwald südlich von Kranichstein eine etwa 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Aufgrund des Zustandes der Bombe entschied der Kampfmittelräumdienst, diese noch am gleichen Tag zu sprengen. Es wurde ein Sperrradius von 1000 Meter rund um den Fundort eingerichtet, was zur Folge hatte, dass etwa 7000 Menschen ihre Häuser verlassen mussten. Im Einsatz waren neben der Berufsfeuerwehr alle vier Freiwilligen Feuerwehren, die Sanitäts- und Betreuungszüge von DRK und ASB sowie zahlreiche Kräfte des THW und der Polizei. Insgesamt befanden sich mehr als 200 Kräfte im Einsatz.
Für die vorübergehende Unterbringung von Personen wurde am Jugendzentrum am Brentanosee in Kranichstein und in der Sporthalle am Bürgerpark Betreuungsstellen aufgebaut. Gegen 19 Uhr war der Absperrbereich geräumt. Um 21 Uhr konnte der Kampfmittelräumdienst die Bombe erfolgreich sprengen und die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

13. bis 19. August: Überörtliche Unterstützung beim Waldbrand in Münster

Aufgrund langanhaltender Trockenheit und heißen Temperaturen kam es in Münster zu einem Waldbrand. Die Leitstelle Dieburg forderte am Samstag, dem 13.08.2022 gegen 15 Uhr die Unterstützung der Feuerwehr Darmstadt an. Bis zum Abend des 18. August unterstützten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Darmstadt im Schichtbetrieb die Feuerwehr Münster bei den Löscharbeiten. Außerdem wurde die Feuerwehr Darmstadt gemäß dem Sonderschutzplan des Landes Hessen tätig und übernahm den Einsatzabschnitt  „Wasserentnahme Hubschrauber“. Dazu wurde der Abrollbehälter Waldbrand an die Einsatzstelle verbracht und vor Ort ein 30.000-Liter fassender Wasserbehälter aufgebaut und gefüllt. Dieser diente den eingesetzten Hubschraubern von Polizei und Bundeswehr als Wasseraufnahmestelle. Die Hubschrauber unterstützten die Löschmaßnahmen mittels Außenlastbehältern. Dieser Einsatzabschnitt wurde insgesamt fünf Tage lang betrieben. Bei dem verheerenden Waldbrand waren mehr als 4500 Einsatzkräfte aus ganz Südhessen beteiligt. Es verbrannten mehr als 34 Hektar Wald.

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