Der Covid-19-Krisenstab der Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich in seiner Sitzung vom heutigen Mittwoch, 31. März, nach den Entwicklungen am Dienstag unter anderem mit dem weiteren Umgang mit dem Impfstoff von AstraZeneca beschäftigt. Wie das Impfzentrum mitteilt, sind bis zum kommenden Dienstag derzeit keine weiteren Impfungen mit dem Mittel angesetzt, da die Impfstoffreserven damit aufgebraucht sind. Ab Dienstag sollten dann die Termine nachgeholt werden, die beim ersten Stopp von AstraZeneca ausgefallen sind. Die Termine der darauffolgenden Tage werden aufrechterhalten. Für Personen unter 60 Jahren wird eine Impfung mit den Impfstoffen von Biontech oder Moderna angeboten. Es müssen keine Termine abgesagt werden. Das Land Hessen stellt zur Sicherung dieser zusätzlichen Termine entsprechend weiteren Impfstoff zur Verfügung. Die zweite Impfung von Personen unter 60 Jahren, die bereits AstraZeneca erhalten haben, wird in den Mai verschoben. Die Frist zwischen Erst-und Zweitimpfung bei dem Vektorimpfstoff beträgt maximal zwölf Wochen. Die Betroffen werden vom Land Hessen informiert. Auch im Impfzentrum Darmstadt wird die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) umgesetzt, Astrazeneca für Jüngere lediglich als Angebot vorzuhalten, so dass dieser Personenkreis auf eigenen Wunsch nach entsprechender ärztlichen Aufklärung geimpft werden kann.
„Der Betrieb im Impfzentrum geht über die Osterfeiertage dennoch weiter“, erläutert Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Wir werden mit reduziertem Personal täglich leider nur 240 Impfungen durchführen können.“
Das gute Wetter der letzten Tage hat erkennbar dazu geführt, dass sich wieder vermehrt größere Gruppen von insbesondere jungen Menschen ohne Abstand und Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen vor allem in der Innenstadt treffen und aufhalten. Oberbürgermeister Jochen Partsch wendet sich daher auch mit Blick noch einmal direkt an die betreffenden Bevölkerungsgruppen: „Wir befinden uns mitten in der dritten Welle. Es ist eindeutig erkennbar, dass die Infektionszahlen gerade bei den Menschen im Alter zwischen 20 und 60 deutlich ansteigen. Diesen Anstieg müssen wir stoppen und zurückdrängen. Mir ist bewusst, dass es viele Menschen nicht mehr hören können oder wollen, dass die augenblickliche Situation und viele Unklarheiten stressig und nervig sind, aber das erfordert umso mehr Geduld, Rücksichtnahme und Besonnenheit. Dass dies von der großen Mehrheit der Darmstädterinnen und Darmstädter berücksichtigt wird, ist einer der Hauptgründe weshalb das Infektionsgeschehen in Darmstadt weiterhin deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt ist. Die Lage ist sehr ernst und es ist also unbedingt notwendig, dass sich alle weiter an die bekannten Abstands- und Hygieneregeln halten. Wer es nicht tut, handelt verantwortungslos gegenüber den Mitbürgerinnen und Mitbürgern aber auch gegenüber der eigenen Gesundheit. Es bleibt für uns alle eine herausfordernde Situation, aber wir können diese dritte Welle nur zurückdrängen wenn alle, auch über die Feiertage, mitziehen. Aufgrund der beobachteten Entwicklungen werden wir die Kontrollen durch die Stadtpolizei vor allem im Innenstadtbereich noch einmal intensivieren.“
Wie das Gesundheitsamt mitteilt, sind für die Wissenschaftsstadt Darmstadt für den heutigen Mittwoch 22 laborbestätigte Fälle von Covid-19 dazugekommen, so dass kumuliert nun 4491 laborbestätigte Fälle in Darmstadt registriert sind. 4240 davon betrachtet das Gesundheitsamt als wieder genesen. Es gab keine weiteren Todesfälle. Die Inzidenz fällt wieder unter 100 und liegt aktuell bei 99.
In den Darmstädter Kliniken bleibt die Lage stabil angespannt. Die Kliniken bereiten sich derzeit auf einen Anstieg der Patientenzahlen über und nach den Ostertagen vor. Auf Normal- und Intensivstation befinden sich im Klinikum Darmstadt 15 (17), im Elisabethenstift 5 (4) und im Alice-Hospital 9 (0) Patientinnen und Patienten mit Covid-19. In der Kinderklinik befindet sich 1 Patient. Die derzeit größte Gruppe auf der Intensivstation ist die Altersgruppe 60+.
Im Schnelltestzentrum auf dem Messplatz wurden bis dato 2500 Tests durchgeführt, davon wurden 16 positive zur PCR-Testung weitergeleitet. Insgesamt gibt es 5100 Anmeldungen bis zum 18. April. Die Testkapazitäten für die Ostertage sind ausgebucht. Ab dem kommenden Dienstag geht das Zentrum dann in den Vollbetrieb. Problematisch für die Kollegen vor Ort sind Personen, die einen Termin buchen und dann nicht erscheinen. Das betrifft etwa 20 Personen pro Tag. OB Partsch appelliert daher an die Bürgerinnen und Bürger, ihre Termine entweder wahrzunehmen oder abzusagen, damit keine Kapazitäten unnötig blockiert werden.
Im Bereich Altenhilfe, Schule und Kita ist die Lage ruhig.
Der Krisenstab kommt voraussichtlich am kommenden Dienstag, 6. April, um 10 Uhr, zu seiner nächsten Sitzung zusammen. Falls es durch eine außergewöhnliche Veränderung der aktuellen Lage notwendig werden sollte, behält sich das Gremium vor, über die Osterfeiertage außerplanmäßig zu einer Sondersitzung zusammenzutreten.