Das Jugendbildungswerk der Wissenschaftsstadt eröffnet am kommenden Samstag (9.) die erste öffentliche Graffitiwand in der Darmstädter Lincoln-Siedlung. Mehr als hundert Graffiti-KünstlerInnen aus Darmstadt, der Region und dem gesamten Bundesgebiet werden bereits ab 11 Uhr beim Live-Painting ihre Handschrift an der 2600 Quadratmeter großen und legalen Wandfläche ‚Lincoln-Wall‘ hinterlassen. Um 13 Uhr wird die Wand offiziell durch Jugend- und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz eröffnet. Mit freundlicher Unterstützung von Montana Store Frankfurt und Stylefile finden zwei Workshops (12 Uhr und 14.30 Uhr) statt, an denen Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren teilnehmen können. Um 16 Uhr wird es eine Breakdance-Aufführung und ab 18 Uhr eine ‚Open-Mic-Session‘ geben.
Jugenddezernentin Barbara Akdeniz unterstützt das Projekt gerne: „Es freut mich sehr, dass wir dieses tolle Projekt, das von Jugendlichen an die Stadt herangetragen wurde, unterstützen und gemeinsam zur Umsetzungsreife bringen konnten. Für Darmstadt stellt dies die größte legale Graffiti-Wand dar. Ich freue mich sehr, dass wir damit ein attraktives Angebot für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Lincoln-Siedlung und weit darüber hinaus haben. An dem Projekt wird deutlich, dass es gut ist, wenn Jugendliche ihre Ideen und Wünsche formulieren und es hierzu Ansprechpersonen und Unterstützung auf Seiten des Magistrats und der Verwaltung gibt.“
Der Wunsch nach einer legalen Graffiti-Wand wurde letztes Jahr durch Darmstädter Jugendliche an das Jugendbildungswerk herangetragen. Seitdem arbeiten Jugendliche und junge Erwachsene wöchentlich im Jugendforum* an der Umsetzung dieses Projektes. Unterstützt werden sie dabei von Jugendbildungsreferentin Eva Pelikan. „Mit einer legalen Wand möchten wir Jugendlichen vor allem die Möglichkeit einräumen, sich daran auszuprobieren, ihren Stil zu verbessern, sich künstlerisch auszudrücken – ohne durch Sprühen an illegalen Flächen straffällig zu werden.“ Sie bewundert das Engagement der Jugendlichen und würde sich wünschen, mit diesem Projekt auch Vorurteile gegenüber Graffiti in der Gesellschaft abbauen zu können.
Bei der „Lincoln-Wall“ handelt es sich um eine 650 Meter lange und 4 Meter hohe Schallschutzwand an der B3/Karlsruher Straße (zwischen Noackstraße und Franklinstraße) in Darmstadt, die mit freundlicher Unterstützung von Hessen Mobil zur künstlerischen Gestaltung freigegeben wurde. „Wir freuen uns sehr, dass wir die jugendlichen Künstlerinnen und Künstler in Darmstadt unterstützen können, indem wir ihnen die Flächen auf dieser Lärmschutzwand für Ihre Graffiti-Kunst zur Verfügung stellen", sagte Burkhard Vieth, Präsident von Hessen Mobil. „Die jungen Künstlerinnen und Künstler haben so die Möglichkeit, die Straße zu gestalten und sie einzigartig zu machen", so Vieth weiter.
Wer sich vorab bereits über die deutsche Graffiti-Szene informieren möchte, kann am Freitagabend zum Warm-Up ins Jugend- und Kulturzentrum Oetinger Villa kommen. Hier wird ab 21 Uhr der Film „Hello, my name is – German Graffiti“ gezeigt, eine Dokumentation vom Darmstädter Filmemacher Stefan Pohl.