Eugen Bracht wurde am 3. Juni 1842 als Sohn des Juristen Prosper Vincenz Bracht und dessen Frau Rosalie am Genfer See geboren.
Im Alter von acht Jahren siedelte Bracht mit seiner Familie nach Darmstadt über.
Nach dem Abschluss an der Höheren Gewerbeschule Darmstadt erhielt Bracht von 1859 bis 1861 eine klassische akademische Ausbildung in Karlsruhe. Neben Schirmer selbst prägte Brachts Stil insbesondere der Unterricht bei Carl Friedrich Lessing.
Aus Angst vor finanziellen Schwierigkeiten gab er die Malerei zunächst auf und ging einer kaufmännischen Beschäftigung nach.
1875 wagte Bracht einen künstlerischen Neuanfang und besuchte bis 1877 die Landschaftsklasse des Malers Hans Frederik Gude an der Kunstschule Karlsruhe. Ab Mitte der 1870er Jahre feierte Bracht auch erste Erfolge als Maler. Seine Landschaftsmalerei blieb zunächst geprägt von Naturnähe und teils annähernd fotografischer Genauigkeit.
1882-1901 lebte er in Berlin als Lehrer und Maler. Mit dem Gemälde „Das Gestade der Vergessenheit“ gelang ihm ein Höhepunkt seines bisherigen Schaffens.
Er erhielt hohe Auszeichnungen, wie die Goldene Verdienstmedaille und das Ritterkreuz I. Klasse des Verdienstordens Philipps des Großmütigen.
Ab Mitte der 1890er Jahre vollzog sich eine künstlerische Neuorientierung, er versuchte, der Farbe als wichtigstem Element den Vorrang vor der Form zu gewähren.
1899 präsentierte Bracht erstmals Bilder seiner neuen Schaffensphase, die überregional Aufsehen erregten.
Von 1902-1919 leitete Bracht die Meisterateliers für Landschaftsmalerei an der Dresdner Königlichen Akademie für bildende Künste. 1912 fanden in Dresden und Darmstadt umfangreiche Jubiläumsausstellungen anlässlich seines 70. Geburtstags statt. Zu seinem Motivrepertoire gehörten Fabriklandschaften ebenso wie Burgen und Schlösser, einzelne Bäume wie Wald-, Wiesen- und Winterlandschaften.
Nach der Emeritierung 1919 zog Bracht mit seiner Familie zurück in die Heimatstadt Darmstadt. Auf der Mathildenhöhe konnte er das „Haus in Rosen“ erwerben. Am 15. November 1921 starb Eugen Bracht in Darmstadt.
Auf der Mathildenhöhe hält der Eugen-Bracht-Weg die Erinnerung bis in die Gegenwart aufrecht.