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Hans von der Au

Von-der-Au-Straße (P6) benannt 1959 nach

Hans von der Au (1892-1955)
Volkskundler, Pfarrer und Studienrat

Biographie: Vollständiger Text (PDF)

Lebenslauf

  • * 16. Februar 1892 in Eberstadt [Vater dort Pfarrverwalter]
  • 1898-1901 Volksschule in Dalheim [Vater dort Pfarrer]
  • 1901-1905 Progymnasium Alzey [Vater Pfarrer in Flomborn, heute Verbandsgemeinde Alzey-Land]
  • 1905-1910 Neues Gymnasium Darmstadt [Vater Pfarrer in Arheilgen]
  • 1910-1914 Studium der evangelischen Theologie in Tübingen und Gießen (I. Examen Februar 1914)
  • 1914 Einjährig-Freiwilliger im 2. Großherzoglich Hessischen Infanterie-Regiment Nr. 116 in Gießen
  • 1914 Kriegsfreiwilliger, eingesetzt an West- und Ostfront (zuletzt Unteroffizier)
  • 1915-1919 Russische Kriegsgefangenschaft
  • 1917 Lagergeistlicher in Tschita, Ostsibirien
  • 1918 Vikar der evangelisch-russischen Gemeinde in Irkutsk
  • 1918 Nach Fluchtversuch im Straflager Tomsk
  • 1919 Bibliothekar an der Akademie des russischen Großen Generalstabs
  • 1919/20 Flucht über Wladiwostok und Indien nach Europa und schließlich Rückkehr nach Darmstadt
  • 1920 Wiederaufnahme des Studiums der evangelischen Theologie (II. Examen Mai 1921)
  • 1921 Pfarrvikar in Erbach im Odenwald (Ordination am 05.06.1921), Assistent an der französischreformierten
  • Gemeinde in Neu-Isenburg, Verwalter der 2. Pfarrstelle in Reichelsheim im Odenwald
  • 1921 Hochzeit mit Erna Backhaus in Oldenburg (ein Sohn * 1924)
  • 1922 Pfarrer in Reichelsheim
  • 1924 Promotion (Lic. Theol.) in Gießen, „Über das Amt der Ältesten in der Kirche Hessen-Darmstadts“
  • 1925-1934 Landesjugendpfarrer der evangelischen Landeskirche Hessen-Darmstadt; zeitweise Vorsitzender des Landesausschusses der deutschen Jugendverbände
  • 1933-1945 Mitglied der SA(-Reserve II); Eintritt in die SA: 03.11.1933; Rang 1939: Rottenführer
  • 1933 Mitglied des Kulturausschusses der HJ-Bannführung (Darmstadt)
  • 1933 Mitglied der „Deutschen Christen“
  • 1933-1939 Förderndes Mitglied der SS
  • 1933-1945 Mitglied der NSV
  • 1934-1944 Lehrer an der Justus-Liebig-Schule Darmstadt (Oberrealschule)
  • Ab 1934 Mitglied des NS-Lehrerbunds
  • 1936 Ernennung zum Studienrat
  • 1937-1945 Mitglied der NSDAP (Mitglieds-Nr. 5224003, Aufnahme beantragt: 06.06.1937)
  • 1939 Promotion (Dr. phil.) in Gießen, „Das Volkstanzgut im Rheinfränkischen“ (summa cum laude), bei Prof. Alfred Götze
  • 1939 Teilnahme an der Dritten Internationalen Volkstanz-Tagung in Stockholm
  • 1940 Beginn der Arbeit im Auftrag des „Ahnenerbes“ (Amt A Hauptamt „Persönlicher Stab des Reichsführers-SS“)
  • 1941 volkskundliche Befragungen in „Umsiedlerlagern der Dobrudscha-Deutschen“
  • 1943 Beförderung zum SA-Scharführer
  • 1944 Einberufung zum Zollgrenzschutz nach Diedenhofen (Lothringen)
  • 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft und Rückkehr nach Darmstadt
  • 1945/46 Pfarrtätigkeit in Darmstadt-Eberstadt
  • 1947 Mitarbeit im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt
  • 1947/48 Krankenhausseelsorger
  • 1948 Lehrer an der Viktoriaschule in Darmstadt
  • 1951 (Mit-)Initiator des ersten deutschen Volkskundekongresses in Jugenheim (Bergstraße)
  • 1952 Referat auf internationalem Volksmusik-Kongress auf Mallorca (Spanien)
  • † 21. Mai 1955 in Darmstadt
  • Nach dem Krieg Mitglied der Kommission der Gesellschaft für deutsche Musikforschung; Mitarbeiter der Commission des Arts et Traditions Populaires (CIAP, Vorgängerorganisation der Internationalen Gesellschaft für Ethnologie und Folklore)

Bewertung durch den Fachbeirat

Als Mitglied der SA 1933-45 (1939: Rottenführer, 1943: Scharführer), förderndes Mitglied der SS 1933-45 und Mitglied der NSDAP 1937-45 sowie ab 1940 als Mitarbeiter des SS- Ahnenerbes mit engen Kontakten zu Mitarbeitern des „Persönlichen Stabs des Reichsführers- SS“ ist Hans von der Au eine deutlich über das zeittypische Maß hinausgehende aktive Mitarbeit in NS-Organisationen nachzuweisen und auch eine regelrechte Anbiederung an den Nationalsozialismus zu bescheinigen. Außerdem war er als Landesjugendpfarrer an der Überführung der evangelischen Jugend in die HJ beteiligt und unterstützte die Einführung von Jugend- bzw. Jungmännerabenden mit Jugendlichen aus der HJ bzw. aus den Jungmännern der SA. Als „Gaureferent im Landschaftsbund Volkstum und Heimat“ und „Leiter der Volksliedstelle Hessen“ veröffentlichte von der Au viele volkskundliche Beiträge, darunter einzelne mit eindeutig antisemitischem Duktus. Exemplarisch belegen dies zwei Zitate aus der Zeitschrift Volk und Scholle, Jahrgang 1938: (1) Eine Besinnung auf die Ausmerzung des jüdischen Anteils auf sämtlichen Gebieten unseres .... Geisteslebens und der Kunst ist daher unaufgebbare, immer neu gestellte Pflicht jedes Deutschen. (2) ...was im Tiefsten der Jud ist: Das, was vernichtet werden soll, und zwar vollständig, indem es das Feuer verzehrt, denn er ist der Inbegriff des Lebensfeindlichen, Schmutzigen, Unheiligen....

Der Fachbeirat Straßennamen empfahl daher die Aberkennung des Straßennamens.

Wichtige Mitteilung
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