Auch in der Wissenschaftsstadt Darmstadt taucht seit Jahren immer wieder kommerzielle Werbung auf, in der kaum bekleidete oder nackte Frauen als Blickfang zur Verkaufsförderung unterschiedlicher Produkte benutzt werden. Zahlreiche Beschwerden über sexistische und frauenfeindliche Werbung sind in den letzten Jahren im Darmstädter Frauenbüro oder direkt beim Deutschen Werberat eingegangen. Das Bewusstsein der Werbetreibenden und Werbeschaffenden verändert sich - wenn überhaupt - sehr langsam dahingehend, die Rollenbilder in der Werbung einem modernen, fortschrittlichen Frauenbild anzupassen.
Anlass genug auch politisch aktiv zu werden. Unter der Federführung von Herrn Oberbürgermeister Jochen Partsch (ehemals Stadtrat) tagte bereits ein Arbeitskreis mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Parteien des Darmstädter Stadtparlaments mit dem Ziel, zu sensibilisieren und sich gegen frauenfeindliche, sexistische Werbung in Darmstadt zu positionieren.
Sich mit "frauenfeindlicher/sexistischer Werbung" zu beschäftigen, löst entweder große Zustimmung oder höchst kontroverse Debatten aus. Denn es heißt immer auch, sich mit dem eigenen Rollenverständis und der Wertehaltung jeder einzelnen Person auseinander zu setzen.
Eins ist jedoch klar: Bei frauenfeindlicher Werbung geht es nicht um Fragen des guten Geschmacks, oder um eine persönliche Weltsicht, sondern es geht um Respekt UND um die Achtung von Artikel 1 des Grundgesetzes, der besagt
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen positioniert sich zu sexistischer Werbung und lädt zur Stellungnahme ein.